Start-ups klagen über Bürokratie-Monster EU

Brüssel (27.05.2021) –

Neue Online-Firmen haben Schwierigkeiten mit der Bürokratie der EU, wie eine Umfrage unter einigen der erfolgreichsten digitalen Start-ups und Scale-ups in Europa ergeben hat. Beteiligt waren über 100 Jungunternehmen und Technologieverbände, die sich in der Digital Future for Europe http://digitalfutureforeurope.com zusammengefunden haben. Mit 53 Prozent der Befragten plagen sich mit neuen Vorschriften. Inzwischen beklagt sich ein Drittel auch über Hindernisse für die Geschäftstätigkeit im neuen digitalen EU-Binnenmarkt.

Angst vor Hemmnissen

90 Prozent der Befragten haben die Sorge, dass die Europäische Kommission über neue Vorschriften debattiert, die Innovationen ersticken und verhindern könnten, dass europäische Start-ups auf den Weg gebracht werden. Sie befürchten, dass schlecht konzipierte Vorschriften die Geschäftstätigkeit für sie erschweren.

Kadri Tammai, Mitbegründer und Vorstandsmitglied des estnischen Start-ups Tehnopol Ventures http://tehnopol.ee/en : “Da die Europäische Kommission und die Entscheidungsträger in Brüssel neue Regeln und Vorschriften für das technische Ökosystem einführen wollen, ist es entscheidend, dass die Stimmen und die Anliegen von Europas Start-ups und Scale-ups gehört werden.” Jetzt sei es an der Zeit, ein offeneres Umfeld zu schaffen, in dem Innovatoren und Unternehmer gedeihen können, anstatt sie mit mehr Bürokratie und neuen Vorschriften zu belasten. Europa werde auf der Weltbühne zurückbleiben, wenn es nicht die richtigen Bedingungen für das Wachstum neuer Technologieunternehmen schaffe.

Ehrgeizige digitale Agenda

Digital Future for Europe ist eine Gruppe von Verbänden, Think Tanks, Start-ups und Scale-ups, die sich zusammengeschlossen haben, um eine positive, ehrgeizige und innovative digitale Agenda für Europa zu verankern. Die Interessenvertretung besteht im Großen und Ganzen aus Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. 51 Prozent davon bedienen einen globalen Markt, nicht nur die Staaten der EU.

Die verheerende COVID-19-Krise hat dazu geführt, dass einige der befragten Unternehmen in Schwierigkeiten gerieten. Doch sie erholten sich wieder. 87 Prozent rechnen mit Neueinstellungen in diesem Jahr, 62 Prozent planen die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen und 64 Prozent wollen neue Märkte erschließen. Trotz der Besorgnis äußert die Hälfte der Befragten die Meinung, dass die EU den Technologiesektor positiv beurteilt und 60 Prozent waren der Ansicht, dass die EU attraktiv für Investitionen ist.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

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