Deutschland hatte 2020 fast 20 Mio. Pendler

Bonn (15.06.2021) –

Fast 60 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland haben im Jahr 2020 nicht an ihrem Wohnort gearbeitet. Das entspricht 19,6 Mio. Menschen. Gegenüber dem Vorjahr blieb sowohl die Zahl als auch der Anteil der Beschäftigten stabil, die auf dem Weg zur Arbeit die Gemeindegrenzen überschreiten. Das zeigt eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) http://www.bbsr.bund.de auf Grundlage von Pendlerstatistiken der Bundesagentur für Arbeit.

“Pandemie verändert Arbeitswelt”

“Die Pandemie hat die Arbeitswelt grundlegend verändert. Formen der mobilen Arbeit bieten die große Chance, den Pendlerverkehr in den Großstädten und ihrem Umland zu reduzieren – und damit auch die umwelt- und gesundheitlichen Belastungen zu verringern, die durch das Pendeln entstehen. Kleine und mittelgroße Kommunen können als Wohnorte abseits der Großstädte attraktiver werden, wenn Beschäftigte nur wenige Tage im Monat im Büro sind und größtenteils von zu Hause aus arbeiten”, so BBSR-Leiter Markus Eltges.

Die Pendlerstatistik sage nichts darüber aus, wie viele Beschäftigte sich im vergangenen Jahr im Home-Office befanden und entsprechend nicht täglich pendelten. Sie zeige jedoch, wie sich die Arbeitsmarktzentren regional verteilen und wie weit diese aufs Umland ausstrahlen. Im Vergleich der Großstädte übt München die größte Anziehungskraft für Arbeitskräfte aus dem Umland aus. So wohnten im Jahr 2020 rund 410.000 der in München arbeitenden Beschäftigten außerhalb der Stadtgrenzen. Es folgen Frankfurt am Main (384.000), Hamburg (355.000) und Berlin (332.000). Die höchsten Anteile an Beschäftigten mit einem Wohnort außerhalb der Stadtgrenzen wiesen im Jahr 2020 die Großstädte Darmstadt (69 Prozent), Ludwigshafen am Rhein, Erlangen und Offenbach am Main (je 68 Prozent) auf.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com

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