Datenklau in Indien: Opfer bezichtigen Banken

Neu-Delhi (22.02.2022) –

Fast 41 Prozent der Inder, deren persönliche Daten in irgendeiner Form geschädigt wurden, geben ihrem Telekommunikations- oder Bankdienstleister die Schuld. 33 Prozent haben niemanden in Verdacht. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Community-Social-Media-Plattform LocalCircles http://localcircles.com . Danach teilen allerdings die meisten Bürger ihre PAN- oder Kreditkartennummern mit mehreren Institutionen wie Banken, Telekos, Kredit- oder Versicherungsagenturen, digitalen Zahlungs-Apps, Hotels, Airlines und Regierungsbehörden.

Warten auf Datenschutzgesetz

Die Permanent Account Number (PAN) ist eine zehnstellige alphanumerische Kennung, die vom indischen Einkommensteueramt in Form einer laminierten PAN-Karte ausgegeben wird. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Problem der Verletzung personenbezogener Daten deutlich größer sein kann und viele nicht einmal wissen, dass ihre persönlichen Daten verletzt wurden. Das Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten hatte Strafen für solche Datenschutzverletzungen und eine Datenaufsichtsbehörde vorgeschlagen, um alle Beschwerden zu bearbeiten. Die Zustimmung des indischen Parlaments steht noch aus.

An der Umfrage haben mehr als 20.500 Bürger aus 337 Bezirken Indiens teilgenommen. 66 Prozent der Befragten waren Männer. 45 Prozent der Befragten stammen aus Tier 1, 32 Prozent aus Tier 2 und 23 Prozent der Befragten aus Tier 3, 4 und ländlichen Bezirken. “Tier” ist eine Klassifizierung der Indischen Städte nach ihrer Größe. Zu Tier 1 gehören acht Viel-Millionen-Städte, zu Tier 5 Dörfer. PAN-Kartennummern werden am ehesten mit Banken geteilt. Sie wurden auf eine entsprechende Frage hin mit 86 Prozent am häufigsten genannt. Es folgen Behörden (63 Prozent), Wirtschaftsprüfer und Anwälte (60 Prozent), Mobiltelefonanbieter (58 Prozent), Versicherungen (54 Prozent) und Bezahl-Apps mit 46 Prozent.

Hitliste der PAN-Karten-Kenner

In jüngster Zeit wurden auf verschiedenen Social-Media-Plattformen mehrere Fälle gemeldet, nach denen Kredite unter bestimmten Namen und den zugehörigen PAN-Kartennummern aufgenommen wurden. Alle anderen Details wie Geburtsdatum, Bild, Name des Vaters und Unterschrift waren gefälscht. Durch den Missbrauch der Anmeldeinformationen der Opfer nahmen unbekannte Personen Kredite auf. Bei einigen Geschädigten tauchten sogar Inkassobüros auf, um Raten für Kredite zu kassieren, die diese gar nicht aufgenommen hatten.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

Leave a Reply

Your email address will not be published.