Corona trübt Working Capital Perfomance ein

Miami (20.07.2021) –

Die Corona-Pandemie hat 2020 zu starken Veränderungen in der Performance von Working Capital unter den 1.000 größten US-Industriefirmen geführt, wie eine Studie der Hackett Group http://thehackettgroup.com zeigt. In vielen Branchen seien die Einnahmen zurückgegangen und Preise gesenkt worden. Das sei ein wichtiger Faktor, der die Gesamtleistung des Betriebskapitals beeinflusst.

Lieferanten warten auf Zahlung

Den Experten nach haben viele Unternehmen zudem die Zahlungen an Lieferanten dramatisch verzögert und unverkaufte Produkte sorgten für einen Aufbau der Lagerbestände. Darüber hinaus erhöhten Unternehmen ihren Kassenbestand um 40 Prozent, um sich vor den Pandemiefolgen zu schützen, und häuften weiterhin Schulden auf Rekordniveau an. Sie stiegen im Jahresvergleich um zehn Prozent an. Die Investitionen fielen auf ein Rekordtief, da die Unternehmen in Erwartung weiterer Marktunsicherheiten ihre Ausgaben kürzten, heißt es.

Die “Days Payable Outstanding” (DPO), das ist die Zeit, die zwischen Rechnungsstellung und Bezahlung vergeht, stieg laut der Studie um 7,6 Prozent. Im Schnitt vergingen 62 Tage, ehe die Lieferanten ihr Geld sahen, ein Allzeithoch. Die Forderungslaufzeit, das DSO (“Days Sales Outstanding”) und die Lagerreichweite (DIO), “Days Inventory Outstanding”, stiegen ebenfalls auf Allzeithochs. Bei DSO waren es 41,5 Tage, ein Plus von 3,8 Prozent, Bei DIO 54,4 Tage, ein Plus von 7,1 Prozent.

Volle Lager, mehr Forderungen

Insgesamt verschlechterte sich der “Cash Conversion Cycle” (CCC), ein Standardmaß für die Performance des Working Capital, im Jahr 2020 um zwei Prozent, was auf den Anstieg der Lagerbestände und Forderungen zurückzuführen ist. Die Entwicklung war allerdings sehr unterschiedlich. Kommerzielle Schließungen, Lockdowns und Stay-at-Home-Bestellungen wirkten sich auf viele Branchen aus und führten zur Belastung des Betriebskapitals in vielen Branchen, darunter Fluggesellschaften (90 Prozent CCC-Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr), Hotels und Freizeit (47 Prozent) sowie Eisenbahnen und Lkw-Transporte (25 Prozent).

Pandemiebedingte Nachfrageverschiebungen führten bei anderen Unternehmen jedoch zu Verbesserungen der Betriebskapitalleistung. Dazu gehörten Hersteller von Reinigungsmitteln und Körperpflege (113 Prozent plus gegenüber dem Vorjahr), Medien (106 Prozent) sowie Internet- und Katalog-Einzelhandel (65 Prozent). Die jährliche Betriebskapitalumfrage der Hackett Group wird in der Juni/Juli-Ausgabe des “CFO Magazine” vorgestellt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der “Working Capital Survey 2021” ist kostenlos mit Registrierung hier http://bit.ly/36Sp193 verfügbar.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

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