Castell-Bank erwartet 2021 wegen Corona volatile wirtschaftliche Entwicklung

Würzburg (17.11.2020) –

Das dritte Quartal hat die Wachstumserwartungen deutlich übertroffen und auch die Frühindikatoren ließen auf ein starkes Jahresende hoffen. Dies dürfte nun ausfallen, da die Lockdowns zumindest Teile der Weltwirtschaft belasten werden, wenn auch deutlich schwächer als im März/April diesen Jahres.

“Solange es keinen für die breite Masse der Bevölkerung verfügbaren Impfstoff gibt, müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass es Monate hohen Wachstums geben wird, auf die dann wieder Lockdown-Maßnahmen folgen”, erläutert Achim Hammerschmitt, der Leiter der Vermögensverwaltung der Fürstlich Castell’schen Bank. “Darum müssen wir auch die Gewinnaussichten der Unternehmen für 2021 neu kalibrieren.”

Im dritten Quartal ist die Weltwirtschaft durch die Bank stärker als erwartet gewachsen. Auf Jahressicht dürften wir auch noch weitere Revisionen der Wachstumsaussichten sehen, so Hammerschmitt. Momentan seien die Projektionen noch zu pessimistisch, selbst die nun immer mehr einsetzenden Lockdown-Maßnahmen dürften keine gravierenden negativen Auswirkungen haben.

Ein großer Unsicherheitsfaktor ist jetzt passé: Die US-Wahl ist vorbei und alles sieht nach einem Machtwechsel in Washington aus.

Auch wenn die Wahl Bidens wohl höhere Steuern bedeutet, dürfte das die Märkte nicht stark tangieren. Viel positiver dürften diese die Aussichten auf ein großes Konjunkturpaket verbunden mit mehr Aktion durch die FED sehen, so Hammerschmitt.

“Falls es im Senat zu einer 50-50-Stimmenverteilung kommt, könnten die Demokraten ihre Politik durchsetzen, denn bei Patt-Situationen hätte die Vize-Präsidentin die entscheidende Stimme”, erklärt Hammerschmitt. “Damit könnten die Demokraten ein großes Konjunkturpaket auf den Weg bringen.” Dies wird aber bis zu den Ergebnissen einiger Stichwahlen noch im Unklaren bleiben.

Geplant ist, Milliardeninvestitionen in öffentliche Güter von moderner Infrastruktur über saubere Energie bis hin zu Bildung und Gesundheit zu stemmen – und sie über höhere Steuern für Wohlhabende zu finanzieren. Eine Sparpolitik ist von Biden nicht zu erwarten.

Zusammen mit der guten Entwicklung in Asien sind das gute Vorzeichen für die Entwicklung bis Jahresende aber auch für 2021.

Fürstlich Castell’sche Bank,
Harald Dürr

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