Schlechte Gehwegsicherheit in Österreich: “Nicht vorhandene Kontrolle ist Hauptproblem”

Wien (01.06.2023) –

Wer schon einmal eine Schulung der Akademie für Verkehrsabsicherung über die richtige Baustellenabsicherung von Gehwegen und Straßen mitgemacht hat, dem fallen nach dem Seminar und schon bei der ersten Baustelle die eklatanten Mängel der Sicherheitsvorkehrungen auf. Vor allem jene für Fußgänger sind entweder kaum vorhanden oder miserable. Warum das so ist, versucht Alois Gmeiner, Präsident von Ethik pro Austria, im Gespräch mit dem Leiter der Akademie für Verkehrsabsicherung, Dr. Rainer Lugmayr, zu ergründen. Sein erstes Statement im Interview: “Die nicht vorhandenen Kontrollen sind das Hauptproblem an österreichischen Baustellen.” Daher fordert die Initiative “Gehwege sichtbar sicher” eine regelmäßige Kontrolle von Baustellen an Gehwegen und in Fußgängerzonen durch systematisches Monitoring durch unabhängige Experten. https://www.facebook.com/sichtbarsicheraustria

Die Absicherung der Bauarbeiter an Baustellen ist in Österreich sehr gut. Wo es ein Problem gibt, ist die Passanten-Sicherheit, also die Sicherheit jener Personen, die an den jeweiligen Baustellen vorbeigehen. Hier versucht Ethik pro Austria mit seiner Initiative “Gehwege sichtbar sicher” eine Verbesserung der Sicherheit an Baustellen herbeizuführen. Vor allem geht es daher um Kinder und geheingeschränkte oder alte Menschen, die durch Kontrollen besser geschützt werden sollen.

Regelungen gibt es zwar, aber keine regelmäßigen Kontrollen deren Einhaltung!

Verkehrssicherheitsexperte Dr. Rainer Lugmayr bestätigt das Problem: “Gerade an Baustellen, an denen Gehwege vorbeiführen, ist das Hauptproblem die nicht vorhandene Kontrolle. Da braucht es eine verbindliche Vorgabe zur Kontrolle in der RVS. Es ist zwar in der Straßenverkehrsordnung geregelt, muss aber auch umgesetzt werden und der schwächste Verkehrsteilnehmer ist heute eben der Fußgänger. Warum es aber bisher nicht zu Kontrollen der Baustellenabsicherung kommt, ist für Dr. Lugmayr auch ganz klar: “Der Fußgänger ist sehr, sehr flexibel und sehr mobil und überwindet jedes Hindernis und auch natürlich eine Baustelle relativ einfach und unkompliziert. Deshalb ist man als Fußgänger selbst seine eigene Absicherung.” Ein Problem haben aber natürlich gehbehinderte oder alte Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, oder auch Kinder und Mütter mit Kinderwagen.

Lugmayr: “Aber das Hauptthema ist eigentlich die nicht vorhandene Kontrolle. Da müsste man Behörden motivieren, das intensiver zu betreuen oder vielleicht auch mehr in Richtung Öffentlichkeit.” Gmeiner: “Genau darum auch unsere Initiative? Das wird auch ein bisschen Meinungsbildung machen. Wir versuchen es lieber Herr Doktor! Gemeinsam vielleicht auch in die richtige Richtung zu gehen, für ein bisschen mehr Sicherheit an österreichischen Baustellen. Danke für das Gespräch und danke auch für den heutigen Sicherheitskurs, er war sehr interessant.”

Dr. Lugmayr: “Auch danke für das Gespräch und würde mich freuen, wenn wir in dieser Richtung etwas bewegen können.”

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Ethik pro Austria,
Alois Gmeiner,
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