Ostdeutsche Maschinenbauer krisenresistent

Frankfurt am Main (25.10.2022) –

Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau stemmt sich gegen die Krisen und hat im dritten Quartal 2022 seinen soliden Kurs fortgesetzt, wie der Branchenverband VDMA in seiner neuen Umfrage mitteilt. Die Geschäftsaussichten werden indes zunehmend skeptischer bewertet, heißt es. Befragt worden sind 350 Mitglieder in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Drei Viertel optimistisch

Gut drei Viertel der Unternehmen bewerten ihre Gesamtsituation positiv. Ausschlaggebend waren eine konstant hohe Kapazitätsauslastung von rund 88 Prozent sowie ein gutes Auftragspolster von knapp sechs Monaten. Dennoch hinterlassen vor allem die Energiekrise, anhaltende Lieferkettenprobleme und starke Preissteigerungen ihre Spuren.

So erwarten mehr Betriebe als zuletzt eine Verschlechterung der Geschäftslage in den kommenden drei Monaten. “Die drastische Erhöhung der Energiekosten spiegelt sich bereits in den Geschäftserwartungen wider, jedoch noch nicht in der Geschäftslage des dritten Quartals”, unterstreicht Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost.

Verunsicherte Kundschaft

Rund 78 Prozent der Betriebe haben ihre wirtschaftliche Gesamtsituation im dritten Quartal 2022 als “sehr gut” oder “gut” eingestuft – das ist ein leichter Zuwachs gegenüber dem zweiten Quartal 2022 (76 Prozent). Aber fast jede vierte Firma bewertet dagegen die eigene wirtschaftliche Lage als “eher schlecht”.

Zögerliche Investitionen verunsicherter Kunden spielen dabei ebenso eine Rolle wie fehlende Materialien oder Teile. “Können Produkte nicht fertiggestellt oder Maschinen und Anlagen nicht in Betrieb genommen werden, fließt auch kein Geld. Hier zeigt sich, dass eine gute Auftragslage nicht zwingend mit hohen Umsätzen oder gar Gewinnen gleichzusetzen ist”, so Köhn.

Die Kapazitätsauslastung und das Auftragspolster blieben im Vergleich zur Jahresmitte konstant. Die ostdeutschen Maschinenbaubetriebe schöpften ihre vorhandenen Kapazitäten zu durchschnittlich 88,1 Prozent aus. Die Aufträge reichen im Branchenschnitt für knapp sechs Produktionsmonate bis Ende März 2023.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com

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