Gaspreis-Explosion lässt Steuern sprudeln

Heidelberg (16.08.2022) –

Die deutschen Haushalte werden für Gas im Jahr 2022 über 3,6 Mrd. Euro mehr Umsatzsteuer bezahlen als im Jahr 2021. Würde Gas mit dem geringeren Steuersatz von sieben Prozent besteuert, könnten Haushalte um 4,4 Mrd. Euro entlastet werden, wie Berechnungen des Vergleichsportals Verivox http://verivox.de zeigen.

Geld über Mehrwertsteuer

2021 haben die deutschen Haushalte laut dem Branchenverband BDEW http://bdew.de rund 310 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Gas verbraucht. Der durchschnittliche Bruttopreis für eine Kilowattstunde Gas lag 2021 bei 6,56 Cent/kWh. Die Mehrwertsteuereinnahmen aus dem Gasverbrauch beliefen sich auf rund 3,3 Mrd. Euro.

Im ersten Halbjahr 2022 lag der durchschnittliche Gaspreis für Haushalte laut Verivox bereits bei 14 Cent pro Kilowattstunde – und weitere Erhöhungen sind abzusehen. Legt man den Gasverbrauch von 2021 zugrunde, bezahlen die Haushalte bei diesem Preis über 6,9 Mrd. Euro Mehrwertsteuer. Der Staat erhält so zusätzliche Einnahmen von über 3,6 Mrd. Euro.

Gas-Umlage als Zeitbombe

Zum 1. Oktober wird zusätzlich eine neue Gas-Umlage eingeführt. Über diese werden die stark gestiegenen Einkaufspreise der Gasversorger an alle Gasverbraucher weitergegeben. Noch ist unklar, ob auch auf diese Umlage die Mehrwertsteuer erhoben wird. Wird die Mehrwertsteuer darauf fällig, erhält der Staat bei einer Umlagenhöhe von 2,419 Cent/kWh (netto) auf das Jahr gerechnet zusätzlich 1,4 Mrd. Euro von den Haushalten.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com

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