Energiepreise belasten britische Brauereien

London (01.09.2022) –

Die steigenden Energiepreise werden für viele britische Brauereibetriebe zur existenziellen Bedrohung. Auch zahlreiche traditionsreiche Pubs müssten dann bald ihre Tore schließen, was die Zahl der Arbeitslosen weiter in die Höhe treiben würde. Mit dieser Warnung appelliert die British Beer & Pub Association http://beerandpub.com in einem offenen Brief an die britische Regierung, einen Energie-Preisdeckel für Unternehmen einzuführen.

Geschäft nicht mehr rentabel

“Einige unserer Mitglieder erleben derzeit einen 300-prozentigen Anstieg ihrer Energierechnungen”, sagt William Lees Jones, Managing Director of JW Lees https://jwlees.co.uk , einem Brauerei- und Pub-Unternehmen mit 150 Zweigstellen in Nordwestengland und Nordwales. Für viele Pächter sei eine Bewerkstelligung derartiger Kostensprünge nicht realisierbar. “Sie wenden sich an uns und erzählen, dass ihr Geschäft angesichts so hoher Energiekosten nicht mehr rentabel ist. Das betrifft aber nicht nur die Pubs, sondern auch die Eigenheime und die Herzen der Communitys, in denen sie liegen”, schildert der Branchenvertreter.

“Der drastische Anstieg der Energiepreise trifft die Pubs sehr hart – gerade jetzt, wo sich die Branche wieder etwas von den Folgen der Pandemie erholt hat”, betont Nick Mackenzie, Chief Executive von Greene King http://greeneking.co.uk , der größten Brauereigruppe in britischer Hand. Während die Regierung inzwischen angekündigt hat, normalen Haushalten finanziell unter die Arme greifen zu wollen, lasse man Unternehmen einfach im Stich. “Wir werden alleine gelassen. Ohne eine Hilfe seitens der Politik werden viele Pubs bald ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Das wird eine Menge Jobs kosten und dazu führen, dass so manches geliebte Lokal seine Pforten schließen muss”, so Mackenzie.

“Es ist höchste Zeit zu handeln”

Erst vergangene Woche hat die britische Energie-Regulierungsbehörde Ofgem http://ofgem.gov.uk bekannt gegeben, dass die Energierechnungen in britischen Eigenheimen mit Oktober um bis zu 80 Prozent höher ausfallen könnten als im Vorjahr. Ein durchschnittlicher Haushalt müsste dann 3.549 Pfund (rund 4.134 Euro) pro Jahr für Energie bezahlen. Dass die Situation auf Unternehmensseite wohl genauso alarmierend ist, zeigt der aktuelle offene Brief der British Beer & Pub Association, des größten und einflussreichsten Handelsverbands der Getränke- und Gastgewerbebranche in Großbritannien. Sie vertritt mit 90 Prozent die große Mehrheit der britischen Brauereien, die an die 20.000 Pubs im Land besitzen. “Es ist höchste Zeit zu handeln”, heißt es im Papier.

Markus Steiner
steiner@pressetext.com

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