Deutsche Industrie fasst langsam wieder Tritt

Wiesbaden (04.08.2023) –

Inmitten der Rezession gibt die deutsche Industrie Anlass zum Optimismus. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juni gegenüber Mai saison- und kalenderbereinigt um sieben Prozent gestiegen. Für Mai ergab sich ein Anstieg des Auftragseingangs gegenüber April von 6,2 Prozent.

Einbruch vom März ausgeglichen

Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich blieb der Auftragseingang von April bis Juni nahezu unverändert (plus 0,2 Prozent zu den vorigen drei Monaten. Durch die beiden deutlichen Anstiege in den Monaten Mai und Juni ist der Auftragseinbruch im März (minus 10,9 Prozent) also ausgeglichen worden.

Die Gesamtentwicklung der Auftragseingänge war im Juni dieses stark geprägt von Großaufträgen in mehreren Bereichen. Der Auftragseingang ohne Großaufträge ging im Juni um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück.

Maschinen- und Fahrzeugbau stark

Einen besonders starken positiven Einfluss auf die Gesamtentwicklung, so die Destatis-Experten, hatten der Maschinenbau (plus 5,1 Prozent zum Vormonat) und der sonstige Fahrzeugbau (plus 89,2 Prozent). Der starke Anstieg im Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus ist auf einen Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau zurückzuführen. Deutlich negativ entwickelte sich die Lage bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 7,3 Prozent).

Die Auslandsaufträge stiegen um 13,5 Prozent. Dabei nahmen die Orders aus der Eurozone um 27,2 Prozent zu – auch hier war der Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau ausschlaggebend für den Anstieg. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone nahmen um fünf Prozent zu, die Inlandsaufträge gingen um zwei Prozent zurück.

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war im Juni 1,6 Prozent niedriger als im Vormonat. Für Mai 2023 ergab sich ein Anstieg von 3,4 Prozent gegenüber April 2023. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2022 lag der Umsatz im Juni 2023 kalenderbereinigt 0,5 Prozent höher.

Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com