Britisches Wirtschaftsklima ein wenig milder

London (07.04.2023) –

Viele britische Unternehmen erwarten im kommenden Jahr steigende Umsätze – obwohl sie in den vergangenen drei Monaten kein Wachstum verzeichnet haben. Das zeigt eine neue Umfrage der britischen Handelskammern (BCC). Der “Quarterly Economic Survey” basiert auf den Antworten von 5.200 meist kleinen und mittleren Unternehmen.

Viele erwarten Umsatzplus

52 Prozent der zwischen dem 13. Februar und dem 9. März befragten Unternehmen erwarten, dass der Umsatz 2024 steigen wird, gegenüber 44 Prozent im dritten Quartal 2022. In den vergangenen drei Monaten habenn jedoch nur 34 Prozent einen Umsatzanstieg verzeichnet. 24 Prozent mussten sogar einen Umsatzrückgang hinnehmen. Bei 41 Prozent stagnierte der Umsatz.

Am düstersten war das Bild im Einzelhandel und im Gastgewerbe. Hier erlitten 38 beziehungsweise 32 Prozent einen Umsatzrückgang. 75 Prozent der Befragten sagten, dass die Investitionen in Anlagen oder Ausrüstungen nicht gestiegen sind. Nur ein Viertel plant, die Investitionen in diesem Quartal zu erhöhen.

Geschäftsklima etwas besser

Die Zahlen zeigen dennoch, dass sich das Geschäftsklima nach einem Vertrauenseinbruch in der zweiten Hälfte 2022 ein bisschen verbessert hat. “Dies kommt von einer sehr schwachen Basis, und obwohl sich das Vertrauen verbessert hat, muss sich dies noch in einer allgemeinen Verbesserung der Geschäftsbedingungen niederschlagen”, so BCC-Forschungsleiter David Bharier.

Es habe positive Entscheidungen der britischen Regierung gegeben, um die Wirtschaft positiv zu beeinflussen, erklärt Shevaun Haviland, Generaldirektor der Handelskammern. “Sie gingen jedoch nicht weit genug, um das Wachstum anzukurbeln”, weiß Bharier. Die Regierung habe es versäumt, einige der Hauptprobleme anzugehen, insbesondere Energiekosten und Arbeitskräftemangel, die nach wie vor die größten Sorgen der Firmen seien.

“Das neue Energieunterstützungspaket der Regierung bedeutet einen Rückgang der finanziellen Hilfe, die Unternehmen zur Verfügung steht, um 85 Prozent”, klagt Haviland. “Wir wiederholen unsere Forderungen nach verstärkter und gezielter Unterstützung für die Unternehmen, die sie dringend benötigen.”

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com

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