Briten verdienen weniger als Amerikaner

London (14.08.2023) –

Der durchschnittliche US-Haushalt ist fast ein Drittel wohlhabender als sein britisches Pendant. Der größte Teil dieses Unterschieds ist darauf zurückzuführen, dass Wohnraum in den USA erschwinglicher ist, so eine Studie der Social Market Foundation. Der eigenen Angaben nach unabhängigen Denkfabrik nach kosten Häuser in den USA pro Quadratmeter 40 Prozent weniger als in Großbritannien.

In USA viel Geld verplempert

Die Denkfabrik hat sich einen Überblick über den wirtschaftlichen Fortschritt in den USA und Großbritannien über zwei Jahrhunderte hinweg verschafft. Das Ergebnis: Das Pro-Kopf-Einkommen in den USA liegt deutlich über dem in Großbritannien. Doch da die US-Amerikaner viel Geld für überteuerte oder ineffektive Dienstleistungen ausgeben, größere Häuser bevorzugen und mehr für die Gesundheitsversorgung ausgeben müssen, sind sie im Endeffekt nicht besser dran.

Die Briten geben 53 Prozent weniger für die Gesundheitsversorgung aus als die Amerikaner, doch “die Menschen in Großbritannien leben im Allgemeinen einen gesünderen, weniger gefährlichen Lebensstil und haben eine gerechtere medizinische Grundversorgung, was zu niedrigeren vermeidbaren und behandelbaren Sterblichkeitsraten führt als in den Vereinigten Staaten”, sagt Studienautor John Handley.

Für Autos geht viel Geld drauf

Die US-Bürger geben laut der Studie auch viel Geld für den Kauf großer Privatautos aus, was wohl zu niedrigeren durchschnittlichen Reisegeschwindigkeiten und mehr Todesfällen auf den Straßen führt als in Großbritannien, so Handley. Außerdem sei der öffentliche Nahverkehr aus der Insel besser als in den USA. Das führt dazu, dass die Ausgaben für den Verkehr in den USA bei umgerechnet 3.500 Euro und in Großbritannien 2.306 Euro pro Jahr liegen.

Der Bericht hebt hervor, dass das Vereinigte Königreich seit mehr als einem Jahrhundert den niedrigeren Lebensstandard hat. Er liegt durchschnittlich um 30 Prozent unter dem der USA. Da sich die Kluft zwischen der Arbeitsproduktivität in den beiden Ländern seit dem Finanz-Crash von 2008 vergrößert hat – die Wertschöpfung des durchschnittlichen Arbeitnehmers pro Stunde -, ist das britische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um weitere fünf Prozentpunkte gefallen.

Wolfgang Kempkens,
kempkens@pressetext.com