Asien-Pazifik-Märkte folgen US-Abwärtstrend

Hongkong (15.09.2022) –

Die Märkte im Asien-Pazifik-Raum folgen dem Abwärtstrend in den USA, wo Investoren vor allem aufgrund einer höher als erwartet ausgefallenen Inflation im August zunehmend auf die Kursbremse treten. Am frühen Mittwochnachmittag sackten beispielsweise der japanische Leitindex Nikkei (N225) um 2,3 Prozent und der südkoreanische Kospi (KOSPI) um 1,6 Prozent ab. Das gleiche Bild zeigt sich auch in China, wo der Shanghai Composite (SHCOMP) um ein Prozent und Hongkongs Hang Seng Index (HSI) um 2,6 Prozent abrutschten.

“Inflation hat Investoren überrascht”

“Nach den großen Kursverlusten in US-Märkten, die als Reaktion der Investoren auf eine andauernde über den Erwartungen liegende Inflation zu betrachten sind, sind nun auch die Märkte in Asien-Pazifik nachgezogen”, heißt es in einem aktuellen Bericht von “CNN Business”. Das Ganze habe nur wenige Stunden gedauert und seinen Anfang damit genommen, dass der US-Aktienmarkt schon am Dienstag den “schlimmsten Tag seit dem 11. Juni 2020” erlebt habe. “Die Inflation im August hat die Investoren überrascht”, so die Einschätzung.

Lediglich die Terminkontrakte konnten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in den USA leicht zulegen. So stiegen etwa die Dow-Jones-Futures-Notierungen und Nasdaq-Futures um 0,1 Prozent höher aus, bei den S&P-500-Futures wurde hingegen ein Minus von 0,1 Prozent verzeichnet. “Equity-Terminkontrakte legen die Vermutung nahe, dass die Talsohle bereits erreicht ist”, meint Robert Carnell, Regional Head of Asia-Pacific bei ING http://think.ing.com : “Ich würde aber keine große Wette darauf abschließen”, ergänzt der Experte.

Sorge um Erhöhung der Zinssätze

Laut dem Bericht machen sich die Investoren in den USA sehr große Sorgen um eine weiter anziehende Inflation und befürchten, dass die Federal Reserve http://federalreserve.gov sich dazu gezwungen sehen wird, die Zinssätze weiter “in aggressiver Weise” anzuheben. “Das könnte der Wirtschaft des Landes einen beträchtlichen Schaden zufügen”, betont man bei “CNN Business”.

“Die glanzlosen US-Inflationsdaten haben auch die globalen Märkte völlig überrumpelt”, gibt sich ING-Experte Carnell überzeugt. Diese würden für August eine Inflationsrate von 6,3 Prozent ausweisen, wenn man sehr volatile Bereiche wie Lebensmittel und Gas nicht mit einberechnet. Der Anstieg von 0,6 Prozent von Monat zu Monat sei dabei doppelt so hoch ausgefallen als von Analysten erwartet.

Markus Steiner,
steiner@pressetext.com

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