Trumps Steuerpläne kosten USA 6,2 Bio. Dollar


Washington (13.10.2016) -

US-Wahl:
Masken von Trump und Clinton
(Foto: flickr.com/Mike Mozart)

Wenn es um die Wahl des nächsten US-Präsidenten geht, sollten die US-Bürger auch die Steuerpläne beider Kandidaten im Auge behalten. Laut dem Tax Policy Center (TCP) https://taxpolicycenter.org würden dem Fiskus unter Donald Trump im Laufe des nächsten Jahrzehnts 6,2 Bio. Dollar (rund 5,63 Bio. Euro) entgehen. Würde Hillary Clintons Steuerpolitik umgesetzt, kämen im selben Zeitraum 1,4 Bio. Dollar (rund 1,27 Bio. Euro) an Einnahmen hinzu.

Folgen für Einkommen

"Clinton hat angekündigt, dass sie Haushalte und Unternehmen mit höheren Einkommen deutlich stärker besteuern will als bisher. Bei Trump ist genau das Gegenteil der Fall. Seine Pläne sehen gerade für diese Gruppe wesentliche Steuervorteile vor", so Howard Gleckman, Senior Fellow Researcher beim TCP. Die Auswirkungen bei einem Sieg von Trump seien verheerend: "Seine aktuellen Steuerpläne würden die Staatseinnahmen im Laufe eines Jahrzehnts um 6,2 Bio. Dollar reduzieren, wobei beinahe die Hälfte der Steuerkürzungen nur auf das eine Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen fallen würden."

Wenn man aber die Variabel Trump in den Berechnungen durch jene von Clinton ersetzt, liefert die Prognose des TCP ein ganz anderes Ergebnis: "Mit Clinton und ihrer Steuerpolitik würde der US-Haushalt in den kommenden zehn Jahren einen Zuwachs von 1,4 Bio. Dollar erleben. Ihre geplanten Steuersenkungen würden dabei vor allem für die schwächsten 80 Prozent der Einkommensschichten Vorteile bringen. Das eine Prozent der absoluten Top-Verdiener würde über 90 Prozent der zusätzlichen Netto-Steuerlast tragen müssen", erläutert Gleckman.

Kontroversielle Konzepte

Laut dem TCP gibt es neben den der Einnahmenbilanz noch andere Faktoren, die in Bezug auf die geplante Steuerpolitik der beiden US-Präsidentschaftskandidaten zu beachten sind. "Wenn man nur die reinen Steuersenkungen betrachtet, die Trump vorhat, würde dadurch eine Steigerung des Anreizes entstehen, Geld zu sparen, zu investieren und zu arbeiten", heißt es.

Mit Clinton und der von ihr angedachten Reformen würden diese Aspekte eher abgeschwächt. "Wie auch immer, da Trump das Defizit im Staatshaushalt derart vergrößern würde, würden wohl auch die meisten - wenn nicht sogar alle - positiven makroökonomischen Effekte seiner Steuersenkungen wieder von höheren Zinssätzen weggewischt", gibt Gleckman zu bedenken.



Markus Steiner
steiner@pressetext.com



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