Taco Bell feuert Kassierer für "Schlitzaugen"-Bon


Philadelphia (28.02.2018) -

Rassistischer Kassenbeleg von Taco Bell
(Foto: facebook.com/livinyounglee)

Ein Mitarbeiter der US-Fastfood-Kette Taco Bell https://tacobell.com hat einen Kunden rassistisch diskriminiert und sich im Unternehmen dadurch ins Aus befördert. In einer Filiale in Philadelphia hatte der Mitarbeiter auf den Kassenbon des Kunden In Young Lee den Zusatz "STEVE CHINK" drucken lassen. "Chink" ist die englische Bezeichnung für "Schlitzauge".

Schimpfwort zur Unterschiedung

Lee postete auf seinem Facebook-Account den entsprechenden Kassenbeleg, was eine öffentliche Debatte nach sich zog. Eigenen Angaben nach hatte er dem Kassierer für die Eingabe der Rechnung "Steve" anstelle seines richtigen Namens genannt, um das Prozedere des Eintippens abzukürzen. "Unser Dialog lief normal und sogar herzlich, bis ich 'STEVE CHINK' als meinen Namen auf dem Beleg sah", schreibt Lee auf Facebook.

Unverzüglich und empört habe er den Mitarbeiter darauf angesprochen. Statt einer Entschuldigung antwortete dieser, es seien drei Steves im Restaurant, die er voneinander habe unterscheiden wollen. Lee habe dem Kassierer daraufhin wütend dessen "extreme Respektlosigkeit" vorgeworfen, woraufhin sich dieser für die Beleidigung entschuldigte.

Unternehmen entschuldigt sich

Der Fall wäre nun für beide Seiten erledigt gewesen. Allerdings bekam der Beleidigte anschließend mit, dass sich der Taco-Bell-Kassierer mit einem Kollegen über ihn lustig machte und noch einmal das Wort "Chink" benutzte, wie Lee "CBS Philly" berichtet. Lee beschwerte sich infolgedessn lautstark am Tresen beim Filial-Manager, der ihn beruhigen wollte, ihm aber zudem seinerseits respektloses Verhalten vorwarf, da Lee sich währenddessen wütend sein Essen vom Tablett eines anderen Mitarbeiters geschnappt hatte.

Nachdem Lee den Vorfall bei Facebook gepostet hatte, enschuldigte sich Taco Bell bei ihm, entließ den Kassierer und veröffentlichte ein Statement, laut dem das Unternehmen ein solches Verhalten nicht billige. Zudem würden die Mitarbeiter der Filiale geschult, damit sich ein ähnlicher Fall nicht wiederhole. Lee hofft, ein Exempel statuiert zu haben, das Menschen zum Nachdenken darüber bringt, wie ihre Worte auf andere wirken können.



Lutz Steinbrück,
steinbrueck@pressetext.com






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