Studie: Supervision nützt der Gesundheit im Betrieb


Wien (24.04.2018) -

Supervision und Gesundheit
(Copyright: APA-Auftragsgrafik)

Supervision hilft nicht nur beim Problemen am Arbeitsplatz, sie fördert tatsächlich auch die Gesundheit, vor allem die psychische. Das ermittelte eine Studie der Fachhochschule Oberösterreich. Supervision ist eine Form der Beratung und Unterstützung für Mitarbeiter. Nun liegen erstmals in Österreich gut belegte Erkenntnisse vor, dass diese Beratung auch der betrieblichen Gesundheitsvorsorge nützt, etwa bei Stress und Burn-out.

Die Fachhochschule Oberösterreich untersuchte den Einsatz von Supervision bei Jugend am Werk Linz, einem gemeinnützigen Unternehmen im Sozialbereich mit zwölf Standorten und rund hundert Mitarbeitern. In einer Umfrage bewerteten 63 Prozent der Mitarbeiter den Beitrag von Supervision zur (psychischen) Gesundheit als "sehr gut" oder "gut". Bei jenen Mitarbeitern, die diese Beratungsform intensiver nutzen, steigt die Zustimmung sogar auf 70 Prozent. Das liefert wertvolle Erkenntnisse für Unternehmen, die sich mit dem Thema Gesundheitsvorsorge auseinandersetzen, sowohl für Non-Profit-Organisationen als auch für Wirtschaftsbetriebe.

"Wir weisen schon seit langem darauf hin, dass Supervision nicht nur als Reparaturwerkzeug dient, sondern auch die betriebliche Gesundheit fördert", betont Wolfgang Knopf, Geschäftsführer der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching ÖVS. "Die Studie der Fachhochschule Oberösterreich liefert uns nun erstmals handfeste Belege dafür."

Was sagen die Führungskräfte dazu? Das erhob die Studie durch persönliche Interviews mit den Managern von Jugend am Werk. Die Chefs nannten übereinstimmend "Psychohygiene" und "(psychische) Gesundheitsprophylaxe" als einige der Vorteile von Supervision. Damit deckt sich die Einschätzung des Managements mit der Meinung der Mitarbeiter.

Besser als Besprechungen

Für Überraschung sorgten einige Nebeneffekte von Supervision, die die Studie ans Licht brachte. Mit einem Dutzend Standorten in ganz Oberösterreich sind die Mitarbeiter von Jugend am Werk räumlich weit verteilt, manche Kollegen kommen nur selten persönlich zusammen. In der Supervision treffen sich die Mitarbeiter jedoch in einem geschützten Rahmen und lernen sich persönlich besser kennen. Dadurch dient das Beratungsformat zugleich auch der Vernetzung und nützt dem Team-Building.

Die Studie leitet konkrete Tipps für Unternehmen ab, wie sie Supervision am effektivsten einsetzen sollen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor besteht darin, dass die Mitarbeiter sich ihre Sitzungen selbstständig aussuchen und einteilen können. Bei Jugend am Werk verfügt jeder Mitarbeiter frei über ein Stunden-Kontingent von 20 Supervisionen pro Jahr. Als besonders wertvoll stellte sich die Möglichkeit heraus, neben Gruppenarbeiten zusätzlich auch Einzelsitzungen in Anspruch zu nehmen. In den Einzelsitzungen lassen sich konkrete berufliche Probleme intensiver und persönlicher abklären. Vor allem aber müssen die Sitzungen regelmäßig erfolgen.

Die Studie betont den Wert von Supervision für das Management. Bewusst eingesetzt, ist diese Beratungsform ein wirksames Führungsinstrument. Supervision bringt häufig sogar mehr als eine direkte Besprechung der Mitarbeiter mit dem Chef, weil Supervisoren eine spezielle Ausbildung besitzen, eine Sichtweise von außen mitbringen und Abstand zu den Problemen haben. Die regelmäßige Betreuung der Mitarbeiter trägt außerdem dazu bei, dass sie sich stärker mit ihrer Tätigkeit identifizieren.

Über die ÖVS
Die Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching ÖVS ist ein Berufsverband, dem mehr als 1.300 qualifizierte Supervisorinnen und Supervisoren angehören. Supervision/Coaching ist eine professionelle Beratungs- und Unterstützungsmethode bei beruflichen Herausforderungen und Problemen, für Einzelpersonen, Teams und Organisationen. Die ÖVS hat ihren Sitz in Wien und verfügt über Vertretungen in allen Bundesländern. Die Vereinigung wurde 1994 gegründet, um die Qualität von Supervision/Coaching in Österreich zu sichern und anerkannte Qualitätskriterien einzuführen. Mitglieder müssen eine ÖVS-zertifizierte Ausbildung nachweisen und ihr Können alle drei Jahre belegen. https://www.oevs.or.at



WIDTER PR,
Michael Widter







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