Sportwetten-Firma filzt Angestellten-Unterwäsche


Germiston/Köln (07.03.2018) -

Topbet-Filiale in Germiston:
Wettanbieter unter Druck
(Foto: facebook.com)

Der afrikanische Sportwetten-Anbieter Topbet https://topbet.co.za sieht sich mit schweren Vorwürfen gegen eine seiner Managerinnen konfrontiert. In einer Filiale in Germiston, einem Vorort von Johannesburg, soll diese 20 Mitarbeiterinnen zur Einsichtnahme des Genitalbereiches aufgefordert haben. Auf diese Weise wollte die Personalverantwortliche herausfinden, welche der Frauen für mutmaßliche Menstruations-Blutflecken auf der Toilette verantwortlich ist.

Persönlichkeitsrechte verletzt

"In Deutschland wäre ein solches Vorgehen schlicht undenkbar", kommentiert Martin W. Huff, Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Rechtsanwaltskammer Köln https://rak-koeln.de , den Vorfall auf Nachfrage von pressetext. "Das stellt den Tatbestand des Eingriffs in die Persönlichkeitsrechte nach Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes, die Menschenwürde, dar. Was hier vorliegt, ist klare Diskriminierung", urteilt der Jurist.

Die Managerin soll nach dem Vorfinden des Blutes die Mitarbeiterinnen zu einer Versammlung einberufen haben. Als sich keine der Frauen schuldig erklärte, riss der Geduldsfaden. "Sie schrie und beschuldigte uns, dreckig zu sein", berichtet eine der Frauen gegenüber lokalen Medien. Auch als die Mitarbeiterin anmerkte, ihre Wechseljahre bereits hinter sich zu haben, beschwichtigte dies die Managerin nicht. "Sie sagte, dass sie das nicht interessiere. Sie wollte nur wissen, wer für das Blut auf dem Boden der Toilette verantworten sei", so die 52-Jährige.

Einschüchterung durch Drohen

Die Managerin ordnete die Entkleidung der 20 Frauen an. Das Reinigungspersonal sollte dann physisch untersuchen. Gleichzeitig soll die Warnung ausgesprochen worden sein, dass "die Täterin ernsthaft bestraft" würde. Topbet hat auf den Vorfall mit der Entlassung der Managerin reagiert. Und dennoch: Eines der Opfer, welches die Managerin angezeigt hatte, wurde nach dem Bekanntwerden des Falles suspendiert. "Sie schrieben mir, ich solle keinen Fuß mehr vor die Tür des Unternehmens setzen", sagt die Frau. Laut Topbet soll die Suspendierung der Angestellten nur vorübergehend sein. Wann die Frau jedoch wieder arbeiten darf, bleibt unklar.



Wolfgang Rudloff
rudloff@pressetext.com






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