Santander erwägt Commerzbank-Übernahme


Frankfurt/Santander (16.07.2013) -

Commerzbank-Tower:
im Übernahme-Visier der Spanier
(Foto: pixelio.de, terramara)

Die Probleme der Commerzbank https://commerzbank.de rufen nun Rivalen wie die spanische Großbank Santander https://santander.com auf den Plan, die sogar mit einer Übernahme liebäugelt. Weil Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus nach wie vor mit dem Privatkundengeschäft hadert und der Aktienkurs vor sich hin dümpelt, erscheint die Frankfurter Bank interessant, wie Die Welt heute, Dienstag, unter Berufung auf Finanzkreise schreibt. Auf der anderen Seite belasten die Milliardenrisiken aus Schiffs- und Immobilienkrediten, was den Preis drücken könnte.

Weg mit unrentablen Sparten

Die Commerzbank versucht sich gegenwärtig von unrentablen Geschäftsbereichen zu trennen und damit besser aufgestellt zu sein. Erst Ende Juni hatte das Management bekannt gegeben, sich vom 92 Mrd. Euro schweren Wertpapierverwahrgeschäft trennen zu wollen (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20130626023 ). Zudem sollen rund 6.500 Stellen eingespart werden (pressetext berichtete https://pte.com/news/20130118013 ). Brisant ist auch, dass der Bund aufgrund der Rettungsaktion in der Krise nach wie vor gut 17 Prozent an der Bank hält.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble soll zudem bei der Schweizer Großbank UBS ein mögliches Interesse am Aktienpaket der Bundesrepublik sondiert haben, wie der Focus am Wochenende berichtete. Der Betriebsrat der Commerzbank befürchtet bei einer Übernahme durch Santander, so der Bericht weiter, Auslagerungen von Mitarbeitern in Service-Firmen und weitere Stellenstreichungen. Doch gleichwohl eine Übernahme derzeit noch nicht konkret sei, ist die Commerzbank laut CEO Martin Blessing verstärkt auf Privatkunden auszurichten.

Verkauf von Eurohypo geglückt

Der Ratingagentur Moody's zufolge soll der Umbau der Commerzbank frühestens 2015 einen sichtbaren Erfolg liefern. Am Montag konnte das Institut jedenfalls den Verkauf der bereits seit längerem im Schaufenster stehenden Reste der ehemaligen Hypothekentochter Eurohypo in Großbritannien vermelden. Wells Fargo sowie Lone Star übernehmen die gewerblichen Immobilienkredite von fünf Mrd. Euro sowie das gesamte operative Geschäft in Großbritannien. Die Commerzbank lässt die gewerbliche Immo-Finanzierung damit hinter sich.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

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