Reedereien ächzen unter Umweltvorgaben


Kopenhagen (25.06.2019) -

Maersk-Container:
Umweltregulierung kostet viel Geld
(Foto: pixabay.com, 127071)

Der dänische Transportschiff-Gigant Maersk http://maersk.com sowie sein Konkurrent MSC http://msc.com rechnen ab 2020 aufgrund neuer Vorschriften für den Umweltschutz mit zwei Mrd. Dollar (rund 1,75 Mrd. Euro) Mehrkosten. Der ganzen Transportindustrie steht demnach ein starker wirtschaftlicher Einbruch bevor. "Zweifellos werden sich viele Exporthändler und Importhändler gezwungen sehen, ihre Strategien bei der Beschaffung und bei Lieferanten zu überdenken", zitiert der "Business Standard" Cas Pouderoyen, Senior Vice President für den Seetransport bei Agility Logistics.

Sulfur-Emissionen reduzieren

Die Regulierungen stammen von der zu den Vereinten Nationen gehörenden Internationalen Seeschifffahrts-Organisation und treten am 1. Januar 2020 in Kraft. Besitzer von Transportschiffen müssen ab dann Sulfur-Emissionen von 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent reduzieren. Dafür können sie Treibstoff mit niedrigem Sulfurgehalt verwenden, Reinigungssysteme für Abgase installieren, auf sauberen, aber auch teureren Treibstoff umsteigen oder die Schiffe langsamer fahren lassen.

Diese neuen Standards werden starke Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Gemeinsam mit der Handelsfehde zwischen den USA und China handelt es sich um eine drastische Veränderung für die Transportindustrie. Vor allem der Transport mit Containern wird davon stark betroffen sein. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass sich die Produktpreise für Konsumenten erhöhen, jedoch werde die Wirtschaft unter höheren Transportkosten und einem dadurch verlangsamten Handel leiden, so Experten.

Auch Lastkraftwagen betroffen

Nicht nur in der Schifffahrt, sondern auch bei Lastkraftwagen werden diese Veränderungen zu spüren sein. Zwar sind sie nicht von den Regulierungen betroffen, jedoch werden Schiffe bei Treibstoff mit geringem Sulfurgehalt allmählich zur Konkurrenz. Das wird laut Experten den Preis für Dieseltreibstoff verdoppeln.



Georg Haas,
haas@pressetext.com








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