Opel spart 800 Arbeitsplätze in Polen ein


Rueil-Malmaison/Gliwice (19.11.2019) -

Opel-Werk in Gliwice:
Abbau von Stellen durch neues Werk
(Foto: opel.com)

Der französische Automobilhersteller PSA http://groupe-psa.com baut bei seiner Tochter Opel http://opel.com in Polen bis Jahresende 800 von 2.000 Stellen ab. Der Konzern führt den Abbau jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen durch, stattdessen baut das Unternehmen ein neues Werk auf dem Gelände eines bereits existierenden in Gliwice, wo der Opel Astra hergestellt wird. Die dortigen Angestellten müssen in die neue Gesellschaft wechseln, um ihren Job zu behalten, sich dort jedoch mit schlechteren Konditionen abfinden.

Alte Vereinbarungen passé

"Mit der Schaffung des Transporter-Werks beabsichtigt PSA, nur einen Bruchteil der ehemaligen Arbeitnehmer des aktuellen Opel-Werks auf Basis von neuen Arbeitsverträgen mit ungünstigeren Bedingungen zu beschäftigen", zitiert das "Handelsblatt" eine Resolution des Europäischen Betriebsrats von Opel.

Den Arbeitnehmervertretern zufolge hat PSA im neuen Werk bereits Entgeltgrenzen festgelegt, ohne dabei die Gewerkschaften zu konsultieren. Die aktuellen Tarif- und Betriebsvereinbarungen aus dem Opel-Werk würden im PSA-Werk nicht mehr gültig sein, obwohl es am gleichen Standort gelegen ist. PSA habe den "sozialen Dialog" mit den polnischen Gewerkschaftern eingestellt.

Opel dagegen meint, dass das neue Werk in Gliwice den gesetzlichen Bestimmungen folgen wird und die Mitarbeiter und deren Vertreter laufend über die "Gegebenheiten des neuen Werkes" informiert werden. Jedoch gab das Unternehmen keine Informationen über die zukünftige Berufssicherheit der Angestellten.

PSA drosselt Astra-Produktion

Seit PSA im Jahr 2017 Opel übernommen hat, wurden in Deutschland durch Auslagerungen, Abfindungen, Vorruhestand oder Altersteilzeit bereits 7.000 Stellen abgebaut. Die Job-Reduktion in Polen hat Medienberichten nach das Ziel, die Produktion des Astra zu drosseln, da der Kleinwagen seit Jahren an einem Absatzschwund leidet.


pressetext.redaktion,
Georg Haas



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