Mobilitäts-Ranking: Wien Top-5 weltweit


Wien (11.03.2014) -

Stadt Wien laut ADL-Studie Vorbild
(Foto: Stadt Wien)

In einer groß angelegten Studie der internationalen Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little und der International Association of Transport (UITP) belegt das Wiener Mobilitätssystem den fünften Rang. An der Spitze liegen Hongkong, Stockholm und Amsterdam, Schlusslichter sind Bagdad, Hanoi und einige US-Städte.

Wie hoch ist der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel am Personenverkehr in einer Großstadt? Wie viele Kilometer Radwege gibt es? Gibt es Angebote für Car- und Bike-Sharing und wie werden diese genutzt? Das sind drei von insgesamt 19 Kriterien, anhand derer die internationale Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little gemeinsam mit der International Association of Public Transport (UITP) insgesamt 84 Großstädte unter die Lupe genommen hat.

"Das Thema Mobilität ist eine der größten Herausforderungen, vor der alle Städte weltweit stehen" , betont Dr. Karim Taga, Managing Director Arthur D. Little Austria. Bereits jetzt lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, im Jahr 2050 werden es zwei von drei Menschen sein. "Aber schon jetzt stehen viele Millionen-Städte vor dem Verkehrskollaps", so Taga.

"Bis 2025 wird die Emissionsmenge in Folge globaler Transportaktivitäten 30% über dem Niveau von 2005 liegen, die Energiekosten für Mobilität werden drastisch steigen, Staus und Verstopfungen den Verkehr in Großstädten zum Erliegen bringen und rund eine halbe Million Menschen wird jährlich bei Verkehrsunfällen sterben", betont auch UITP-Generalsekretär Alain Flausch, "jetzt wäre die Zeit, neue Formen urbaner Mobilität mit Innovationen voranzutreiben."

Die neue Studie "The Future of Urban Mobility 2.0 - Imperatives to shape extended mobility ecosystems of tomorrow" bewertet die Fortbewegungsmöglichkeiten in den wichtigsten Großstädten der Welt in punkto Reifegrad und Leistungsfähigkeit. Wien schneidet dabei mit dem
5. Rang weltweit und 56 von 100 möglichen Punkten sehr gut ab und kann sich gegenüber dem ersten Urban-Mobility-Index von Arthur D. Little aus dem Jahr 2011 sogar um drei Plätze verbessern. Punkten kann die Bundeshauptstadt mit einem hohen Öffi-Anteil von 39% am gesamten Verkehrsaufkommen, einer hohen Frequenz von U-Bahn, Bus und Straßenbahn sowie einem guten Angebot von Car- und Bike-Sharing. "In Wien gibt es zudem viele Initiativen zur Lösung der Verkehrsprobleme", lobt Studienautor Oleksii Korniichuk, "Anfang 2015 wird auch die Mobilitätskarte eingeführt, die verschiedene Mobilitätsformen verbinden wird."

Weitere Ergebnisse der Studie:

* Angeführt wird das Ranking von Hongkong (58,2 Punkte) vor Stockholm (57,4), Amsterdam (57,2) und Kopenhagen (56,4)
* Als beste deutsche Stadt rangiert München auf Rang 11
* Am Tabellenende befinden sich neben Bagdad und Hanoi auch die amerikanischen Städte Atlanta, Dallas und Houston

"Die Best-Practice-Cities zeigen einen klaren Trend zu Sharing-Modellen bei Autos und Fahrrädern", analysiert Experte Oleksii Korniichuk, "allerdings fehlt dahinter meist ein klares Businessmodell." Größtes Hindernis bei der Umsetzung zukunftsweisender Verkehrskonzepte ist die starke Fragmentierung der verschiedenen Verkehrsträger, was übergreifende, modulare Konzepte erschwert. Diese sind aber notwendig, zumal gewaltige Investments anstehen. Von den befragten Entscheidungsträgern sehen 86% das Verkehrsthema in den Städten als erste Priorität bei Investitionen, noch vor Bildung und Umweltschutz. Im Jahr 2010 wurden weltweit rund 324 Milliarden Euro in städtische Verkehrsinfrastruktur investiert, im Jahr 2050 dürften diese Ausgaben auf mehr als 800 Milliarden Euro steigen.

Um die Herausforderungen der urbanen Mobilität zu bewältigen, empfehlen die Experten von Arthur D. Little eine der folgenden drei Strategien:

Überdenken des bisherigen Verkehrssystems: Vor allem in Städten mit hohem Anteil an Individualverkehr müssen der öffentliche Nahverkehr und die Nachhaltigkeit stärker in den Mittelpunkt der politischen Agenda rücken.

Vernetzung des Systems: Für Cities mit einem bereits gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr ist der nächste Schritt die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel. Das Ziel heißt: Integrierte Mobilitätskonzepte und One face to the customer.

Aufbau einer nachhaltigen Basis: Mega-Cities in Schwellenländern müssen eine nachhaltige Mobilitätsbasis aufbauen, um zu vernünftigen Kosten die kurzfristige Nachfrage bedienen zu können. Wichtig ist, von Anfang an spätere Erweiterungsmöglichkeiten mit zu planen.

Für weitere Informationen steht Studienautor Oleksii Korniichuk gerne zur Verfügung. E-Mail: korniichuk.oleksii@adlittle.com

Über Arthur D. Little
1886 gegründet ist Arthur D. Little die älteste Unternehmensberatung der Welt und verbindet in seiner Arbeit Strategie, Technologie und Innovation, um seinen Kunden nachhaltige Lösungen für ihre komplexesten Herausforderungen zu bieten. In der Zusammenarbeit mit seinen Klienten ist Arthur D. Little geprägt von einem kollaborativen Arbeitsstil, außergewöhnlichen Mitarbeitern und einem firmenweiten Commitment zu Qualität und Integrität. Arthur D. Little unterhält derzeit 26 Büros weltweit und arbeitet für viele Unternehmen der Fortune 500 Liste sowie viele andere führende Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors. https://www.adlittle.de


Arthur D. Little Austria GmbH,
Dr. Karim Taga

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