Männer lassen Emotionen im Büro freien Lauf


London/Wien (15.02.2017) -

Arbeit:
Männer sprechen Probleme eher an
(Foto: Konstantin Gastmann/pixelio.de)

Männer sind am Arbeitsplatz weitaus offener für Emotionen als Frauen und vertrauen ihrem Chef sogar sehr private Dinge an, um eine schlechtere Leistung zu rechtfertigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forschungsarbeit des Unternehmens Perkbox https://perkbox.com/uk .

Folgen für die Leistung

Für die Erhebung befragte Perkbox 1.050 britische Manager und Angestellte. Demnach würden rund 60 Prozent der Männer mit ihrem Chef über sehr private Probleme, wie eine schmerzhafte Trennung oder einen Todesfall in der Familie, reden, wenn das die Leistungsbereitschaft am Arbeitsplatz beeinflusst. Gerade einmal die Hälfte der Frauen würde dies ebenso tun. Das Alter spielt eine Rolle. 50 Prozent derjenigen, die sich ihrem Chef anvertrauen würden, sind zwischen 35 und 54 Jahre alt, während von den älteren Angestellten nur etwa 20 Prozent ähnlich offen sind.

"Heutzutage ist das Büro ein Theater, in dem sich viele der alltäglichen menschlichen Dramen entfalten - Liebe, Hass, Freundschaften und Konflikte spielen sich unvermeidlich auch in unserem Vollzeitjob ab. Die emotionale Intelligenz zu haben, sich durch diese Herausforderung zu navigieren, ist absolut überlebensnotwendig, um Emotionen am Arbeitsplatz zu regulieren und deren Auswirkungen auf Kollegen zu verstehen", erklärt Chleu Cao von Perkbox. Nur 28 Prozent der britischen Vorgesetzten finden emotionale Intelligenz unwichtig.

Emotionale Intelligenz

"Die Emotion am und für den Arbeitsplatz hängt davon ab, welchen emotionalen Nutzen man daraus zieht. Ein Arbeiter mit einfacher Tätigkeit zieht vor allem seinen Lebensunterhalt daraus. Versorgung und Zusammenhalt der Familie hängt vom Einkommen ab, an dem er in erster Linie interessiert ist. Bei Managern ist das anders. Sie wollen eine Bestätigung und Erhöhung ihres Selbstwertgefühls. Dieses wird aber auch über die Höhe des Einkommens reguliert. Mit dem Einkommen eines Arbeiters wäre ein Manager nicht zufrieden", erklärt Psychologe Wolf-Dietrich Zuzan https://psychnet.at/wolf-dietrichzuzan gegenüber pressetext.

Laut dem Report ist auch eine zu starke emotionale Bindung schädlich für den Arbeitnehmer. "Für die Arbeit zu leben, ist wie jede Einseitigkeit gefährlich. Der Erfolg des Managers hängt auch von der Großwetterlage ab und er kann daher auch ohne eigenes Verschulden keinen Erfolg haben. Sein Selbstwertgefühl wird aber durch den Misserfolg sehr ramponiert und kann im Extremfall zum völligen Dekompensieren führen", resümiert Zuzan abschließend.



Sabrina Manzey,
manzey@pressetext.com



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