Migräne kostet Englands Wirtschaft eine Mrd. Pfund


London (02.05.2018) -

Migräne ist weitverbreitet und schmerzhaft
(Foto: pixelio.de, Uta Herbert)

Migräne kostet dem britischen Gesundheitswesen jährlich rund eine Mrd. Pfund und ist bei Beschäftigten für Ausfälle von 86 Mio. Arbeitstagen pro Jahr verantwortlich. Das geht aus einer Studie der gemeinnützigen Stiftung Work Foundation https://theworkfoundation.com hervor, die vom Schweizer Pharmaunternehmen Novartis https://novartis.com gefördert wurde. So leiden 23 Prozent der Erwachsenen regelmäßig an Migräne, 200.000 Kopfschmerzattacken erleiden die Betroffenen im Vereinigten Königreich pro Tag. Einhergehend sind häufig private und berufliche Einschränkungen.

15- bis 49-Jährige betroffen

"In Deutschland geht man von zehn bis zwölf Prozent der Bevölkerung aus, bei denen die Diagnose einer Migräne gestellt werden kann", sagt Charly Gaul, Generalsekretär der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft https://dmkg.de , gegenüber pressetext. "Eine direkt mit den englischen Daten vergleichbare Studie gibt es aus Deutschland nicht, was daran liegt, dass die Krankenkassen Arbeitsunfähigkeit erst dann registrieren, wenn sie über sechs Wochen anhält. Viele Arbeitgeber brauchen für einzelne Fehltage, wie sie für die Migräne typisch sind, auch keine Krankschreibung."

"Die Migräne ist der am häufigsten auftretende und gleichzeitig zu körperlicher Unfähigkeit beitragende Kopfschmerz", wie Forschungsleiter James Chandler erklärt. "Allem voran sind Personen zwischen 15 und 49 Jahren betroffen, also gerade in jenen Lebensjahren, in denen sie als besonders produktiv gelten", führt Chandler aus. Weiterhin sei es die Zeit im Leben, die das Berufsleben der Betroffenen am meisten beeinflusse - und somit auch die Wirtschaft.

In ihrem Bericht "The socioeconomic impact of migraine" wenden sich die Work Foundation und Novartis an die Regierung Großbritanniens, den Kampf gegen die neurologische Erkrankung zu unterstützen und sich mit nationalen Gremien zusammenzuschließen. Ziel ist es, eine langfristige Strategie zur Verbesserung der Migräneversorgung und Unterstützung für die Arbeitnehmer zu entwickeln.

Kosten durch Begleiterscheinungen

Trotz der großen Verbreitung und der bekannten negativen Einflüsse ist die Krankheit in der Öffentlichkeit noch immer schlecht aufgeklärt und wird vom Gesundheitssystem entsprechend gehandhabt. "Normalerweise ist Migräne, wenn richtig angegangen, behandelbar. Wir fordern deshalb die Regierung auf, die Patientenversorgung zu verbessern und das Verständnis für die Krankheit zu fördern", wie Chandler betont. Auch die Arbeitgeber seien an der Reihe, sich für ihre Beschäftigten einzusetzen.

Die Studie berichtet ebenfalls von nicht messbaren, verdeckten Kosten die entstehen, da viele der Migräne-Betroffenen unter Angstzuständen zwischen den Attacken leiden und sich diese negativ auf die Lebensqualität der Menschen auswirken können. Auch stünden Einschränkungen im beruflichen Werdegang und Verdienst häufig in Zusammenhang mit Migräne.

In Deutschland leiden etwa acht Mio. Menschen an Migräne. Statistisch gesehen sind Frauen dreimal häufiger betroffen als Männer: Während von der weiblichen Bevölkerung in Deutschland 18 Prozent unter Migräne leiden, sind es sechs Prozent aller Männer, die mit den Kopfschmerzattacken zu kämpfen haben.



Wolfgang Rudloff,
rudloff@pressetext.com







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