Miese Beratung schlägt Bankkunden in die Flucht


Frankfurt am Main (03.12.2013) -

Banken-Tower:
Beratung lässt zu wünschen übrig
(Foto: pixelio.de, Lupo)

Die Zufriedenheit vieler Bankkunden lässt noch immer zu wünschen übrig. Knapp 60 Prozent der Kleinanleger in Deutschland finden, dass die seit 2010 gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zum Beratungsprotokoll die Situation alles andere als verbessert hat. Zu dem Ergebnis kommt eine heute, Dienstag, präsentierte Erhebung der Beratungsfirma Cofinpro https://cofinpro.de .

Institute ziehen sich zurück

Die Ergebnisse in Bezug auf die Beratungsqualität der Finanzinstitute sind eindeutig. Rund 60 Prozent der 1.000 befragten Finanzkunden befürchten, dass die Banken jetzt eher zu Anlagen im Beratungsgespräch tendieren, die kein aufwendiges Protokoll erfordern - oder sich wegen der Bürokratie aus der Beratung insbesondere von Kleinanlegern zurückziehen (59 Prozent.)

Der auf Banken spezialisierten Unternehmensberatung zufolge spüren die Bundesbürger, dass die Banken bei ihrer Beratung zurückhaltender geworden sind. Laut der Cofinpro-Wertpapier-Expertin Melanie Purgar haben viele Banken auch die Produktauswahl massiv eingeschränkt. 83 Prozent meinen, dass die Institute oft nur noch hauseigene Standardprodukte empfehlen.

2013 rund 7.500 Beschwerden

Damit sich die Finanzkrise seit 2008 in diesen Dimensionen nicht noch einmal wiederholen kann, wurden die Banken zwei Jahre später im Zuge der Finanzmarktregulierung verpflichtet, die Anlageberatung bei Wertpapierkäufen zu protokollieren und die Protokolle dem Kunden direkt auszuhändigen. Bis Ende Juni gingen bei der Bafin 7.443 Kundenbeschwerden ein.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

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