Lanxess gründet Joint Venture mit Saudi Aramco


Köln/Dhahran (22.09.2015) -

Lanxess-Zentrale in Köln:
neue Kooperation mit Saudis
(Foto: lanxess.de)

Der deutsche Spezialchemie-Konzern Lanxess https://lanxess.de hat mit der größten Erdölfördergesellschaft der Welt, Saudi Aramco https://saudiaramco.com , ein Joint Venture für das absatzschwache Kautschukgeschäft gegründet. Beide Parteien sollen gleichberechtigt mit jeweils 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt sein. Die Araber zahlen dafür 1,2 Mrd. Euro netto an die Kölner.

Partnersuche mit Happy End

Beobachter werten den geglückten Deal mit den Saudis als Befreiungsschlag für Lanxess. Denn obwohl die Ausgliederung der Sparte bereits seit längerem geplant war, hatte sich die Partnersuche hingezogen. Zuletzt hatte Lanxess auch mit der Ineos-Gruppe verhandelt. Synthetischer Kautschuk wird vor allem für Autoreifen und Kabel verwendet. Mit einem Umsatz von drei Mrd. Euro sind die Nordrhein-Westfalen darin Weltmarktführer.

"Mit der Allianz verschaffen wir dem Kautschukgeschäft eine sehr starke Wettbewerbsposition und die bestmögliche Zukunftsperspektive", so Lanxess-CEO Matthias Zachert. Die neue Firma werde über eine Holdinggesellschaft in den Niederlanden geführt. Der CEO wird von Lanxess und der CFO von den Arabern gestellt. Die Geschäftsführung wird je zur Hälfte mit Vertretern der beiden Partner besetzt. Das Joint Venture wird bei Lanxess konsolidiert.

Leichter Zugang zu Rohstoffen

Das Joint Venture setzt bei Lanxess an einem wunden Punkt an - dem günstigen Zugang zu Rohstoffen für die Kautschukproduktion. Synthetischer Kautschuk entsteht auf Basis von Rohöl, zu dem Saudi Aramco guten Zugang hat. Der staatliche saudi-arabische Konzern ist weltweit führend in der Förderung von Erdöl. Der Vorteil für das Saudi-Aramco-Management: Mit dem Joint Venture wird die nächste Wertschöpfungshürde genommen.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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