Kapitalloch bei britischen Banken doch größer


London (20.06.2013) -

Big Ben in London:
Banken brauchen mehr Geld
(Foto: pixelio.de, Alexander Klaus)

Die Finanzkrise hat bei den Großbanken in Großbritannien ein größeres Kapitalloch gerissen als angenommen. Die Berechnungen der Branchenaufsicht bis Ende Dezember haben gezeigt, dass die fünf größten Finanzinstitute zwei Mrd. Pfund mehr Eigenkapital benötigen als noch im März prognostiziert. Die Behörde hat den Finanzierungsbedarf damit insgesamt auf 27,1 Mrd. Pfund hochgeschraubt.

Zuversicht bei Instituten

Allein die teilverstaatlichte britische Großbank Lloyds Bank https://lloydsbankinggroup.com kommt auf eine Eigenkapitallücke von 8,6 Mrd. Pfund. Der traditionelle Finanzgigant Royal Bank of Scotland https://rbs.com benötigt 13,6 Mrd. Pfund. Barclays fehlen drei Mrd., Co-op 1,5 Mrd. und Nationwide 400 Mio. Pfund in den Kassen. Bei den beiden Finanz-Playern HSBC und Standard Chartered haben die Regulierer jedoch keinen zusätzlichen Bedarf ausgemacht.

Hintergrund für das fehlende Eigenkapital bei den Finanzinstituten ist, dass die bei der Bank of England angesiedelte Bankenaufsicht die Geldhäuser bis Dezember auf eine harte Quote beim Kerneigenkapital (Core Tier 1) von mindestens sieben Prozent der Bilanzrisiken stellen will. Lloyds zeigt sich unterdessen zuversichtlich, den Bedarf auch ohne die Ausgaben neuer Aktien stemmen zu können. Die Regierung erwägt unterdessen den Ausstieg bei Lloyds.

Staat bei vielen noch Aktionär

Die britische Regierung hatte auf dem Höhepunkt der Finanzkrise die Banken mit 66 Mrd. Pfund (rund 87 Mrd. Euro) gestützt und hält aus diesem Grund nach wie vor noch rund 81 Prozent an der Royal Bank of Scotland. Auch bei Lloyds ist der Staat derzeit noch mit 39 Prozent engagiert. Unterdessen haben auch die Manager von Barclays Zuversicht signalisiert, den nötigen Bedarf zur Eigenkapitalaufstockung aus eigener Kraft bewältigen zu können.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

Advertising