Kanadas Bauwirtschaft ächzt unter Ölpreis-Tief


Calgary (21.01.2016) -

Baustelle:
Ölpreis-Tief setzt Branche zu
(Foto: pixelio.de, Rudis-Fotoseite.de)


Auch die Bauwirtschaft hat mit dem globalen Ölpreis-Verfall zu kämpfen - und zwar vor allem dort, wo die Ölförderung selbst ein wichtiger Industriezweig ist. Im kanadischen Bundesstaat Alberta beispielsweise wird laut einer aktuellen Studie des kanadischen Arbeitsministeriums https://esdc.gc.ca damit gerechnet, dass wegen der Preisflaute auf dem Bau bis 2019 rund 31.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten.

Schwund an Fachkräften

"Alberta war schon mit vielen Auf- und Abschwüngen in der Baubranche konfrontiert, jedoch war die Situation noch nie so kompliziert", meint Rosemary Sparks, Chefin von BuildForce Canada https://buildforce.ca , einer nationalen Bauindustrie-Unternehmensgruppe. Die Anzahl der Jobs im Baubereich Ölförderung und Ölgewinnung soll nach einem Höhepunkt im Jahr 2014 jedoch um 28 Prozent sinken.

"Daher ist es auch entscheidend für die Industrie, weiterhin fokussiert junge Leute einzustellen, um die Kompetenz zu erhalten, wenn sie wieder vonnöten ist", verdeutlicht Sparks die schwierige Situation, die einerseits vom Jobabbau geprägt ist, jedoch andererseits dadurch die Gefahr in sich birgt, dass junge Talente der Baubranche abhanden kommen, sollten sie wieder gebraucht werden. Der Report warnt dabei vor einem Vakuum an vorhandenen Kompetenzen ab dem Jahr 2020.

Rabattaktionen als Anreiz

Nicht nur in Kanada, sondern auch im US-Bundesstaat Texas wird der sinkende Ölpreis zur Falle für die Bauwirtschaft. Die Genehmigungen für den Wohnhausbau sind in der Ölstadt Houston um 26 Prozent gesunken, berichtet das "Wall Street Journal". Die Bauunternehmen versuchen bereits mit Preisreduktionen von rund 30.000 Euro pro Wohnung die sinkenden Umsätze und Auftragsstornierungen wettzumachen.

Ein Blick auf die Preisentwicklung zeigt: Von Juni bis Dezember 2015 fiel der Preis eines durchschnittlichen Einfamilienhauses um 7,5 Prozent auf rund 270.000 Euro. Aber nicht nur die Mittelklasse ist vom Preisverfall betroffen, sondern auch die Luxuswohnungen, definiert als die teuersten fünf Prozent im Markt, sanken im Preis um fünf Prozent.


pressetext.redaktion,
Christian Sec



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