Italiens Baugewerbe gegen bürokratische Hürden


Mailand (09.07.2013) -

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Bürokratie hemmt Bauwirtschaft
(Foto: pixelio.de/Klaus)

Das Baugewerbe in Italien intensiviert seinen Kampf gegen die zahlreichen bürokratischen Vorschriften und Hürden innerhalb der Branche und hat zu diesem Zweck den "Tag der Schikanen" ausgerufen. "Die Vereinfachung der Bürokratie und Administration ist einer der größten Kämpfe, die wir derzeit führen", sagt Giorgio Squinzi, Präsident der größten Arbeitgebervereinigung Confindustria https://confindustria.it nach Angaben des Wirtschaftsblattes "Il Sole 24 Ore". Es seien genau diese Schikanen, die die Wirtschaft hemmten, so der gebürtige Lombarde.

Der Helm als Symbol

Um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, haben Bauunternehmer und verschiedene Vereinigungen aus der Branche insgesamt 1.000 gelbe Bauarbeiterhelme auf der Piazza Affari vor der Mailänder Börse in konzentrischen Kreisen positioniert https://bit.ly/1aSb7C2 . Der Bauarbeiterhelm ist südlich des Brenners in den vergangenen Jahren zu einem Symbol der Krise geworden - schließlich ist der Bausektor einer jener Bereiche, die mit Abstand am meisten unter der gegenwärtigen Rezession leiden.

Doch die Aktion ist nicht auf reinen Protest ausgelegt gewesen. Die Teilnehmer haben auch eine Liste mit 100 konkreten "Schikanen" vorgelegt, die die tägliche Arbeit erschweren - begonnen bei der Projektplanung bis hin zur Fertigstellung des Gebäudes. Jeder dieser Schikanen wurde ein Verbesserungsvorschlag angehängt.

Zankapfel Immobiliensteuer

"Wir brauchen eine Vereinfachung der Prozedere und Vorschriften", fordert Squinzi. Man solle somit dem Bausektor wieder auf die Beine helfen. "Wir müssen wieder auf den Geschmack kommen zu investieren", so der Arbeitgeber-Präsident. Der rezessionsgeplagte Mittelmeerstiefel stöhnt unter den Folgen der Krise (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20121121002 ). Hinzu kommen die harte Sparmaßnahmen von Ex-Premier Monti. Eines der gegenwärtig am kontroversesten diskutierten Themen ist die Immobiliensteuer auf den ersten Wohnsitz. Berlusconi hatte sie abgeschafft, Monti wieder eingeführt.


pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl

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