Irische Pubs stehen mit dem Rücken zur Wand


London/Mailand (03.09.2013) -

Leeres Pub:
Besitzer sind verschuldet
(Foto: flickr/Paul Lowry)

Die für die irische Geselligkeit so wichtige Pub-Kultur sieht sich mit finanziellen Problemen konfrontiert. Betreiber müssen sich angesichts ihrer prekären Lage die Existenzfrage stellen und suchen nach einer Perspektive. In den vergangenen fünf Jahren ist der Umsatz der Kneipen um ein Drittel geschrumpft, berichtet die Financial Times. Auf den Schultern der irischen Pub-Besitzer lastet ein gewaltiger Schuldenberg von knapp zwei Mrd. Euro. Im Schnitt sind das Verbindlichkeiten von 270.000 Euro pro Kneipe.

Immobilienblase geplatzt

90 Prozent der Pubs in Irland sind in privater Hand und werden oft als Familienbetriebe geführt. Die landesweit rund 7.400 Kneipen durchleben eine harte Zeit. Jeden zweiten Tag gehen bei einer die Lichter aus. Die privaten Haushalte sind stark verschuldet, der Staat ebenso. Grund dafür ist das Platzen der Immobilienblase im Jahr 2007. Zwischen 2002 und 2008 waren 80 Prozent des Kreditwachstums immobilienbezogen.

Aufgrund des rapiden Preisrückgangs und volkswirtschaftlicher Turbulenzen konnten viele Darlehen nicht mehr bedient werden. Der Staat eilte dem Bankensektor zur Hilfe und verschuldete sich. Seitdem plagen die Bevölkerung ein harter Sparkurs und eine Kreditklemme (pressestext berichtete: https://pte.com/news/20121001028 ).

Auch Großbritannien betroffen

Vor der Schließung sind jedoch nicht nur die Pubs in Irland bedroht. Auch in Großbritannien ist die Lage angespannt. Laut "The Good Pub Guide" https://thegoodpubguide.co.uk stehen 4.000 von ihnen auf der Kippe. Dabei handle es sich vor allem um jene, die "in den 1980er-Jahren stecken geblieben sind". Die Wirtschaft in Großbritannien ist gerade dabei, sich von den Strapazen der vergangenen Jahre zu erholen (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20130809003 ). Demzufolge dürfte wohl auch der Konsum auf absehbare Zeit wieder anziehen. Für das ein oder andere Pub könnte das aber schon zu spät sein.


pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl

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