Händler kapitulieren vor korrektem E-Mail-Marketing


Waghäusel (27.06.2018) -

Studienautor Torsten Schwarz sieht Händler in der Pflicht
(Foto: absolit.de)

Fast alle Handelsunternehmen scheitern an den Vorgaben zum rechtskonformen E-Mail-Marketing. Zu diesem ernüchternden Schluss kommt die Unternehmensberatung absolit https://absolit.de in ihrer neuen Studie, für die 449 Händler anhand von bis zu 125 Kriterien untersucht wurden. "Rechtskonformes E-Mail-Marketing stellt für viele Händler scheinbar eine unüberwindbare Hürde dar. Gerade einmal vier von 448 Unternehmen konnten hier die volle Punktzahl erreichen", sagt absolit-Chef Torsten Schwarz gegenüber pressetext.

Wider Kennzeichnungspflicht

Offenbar herrscht - auch angesichts der bereits seit Ende Mai gültigen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) - große Unsicherheit bei den Unternehmen. Ein Viertel brachte es nicht einmal auf die Hälfte der Punkte. Ursache hierfür ist laut absolit meist das Missachten der Kennzeichnungspflicht. Nur 41 Prozent aller Double-Opt-in-Mails und 42 Prozent aller Willkommens-E-Mails enthalten vollständige Impressen. Bei Newslettern liegt dieser Wert mit 59 Prozent etwas höher.

Selbst elementare Bestandteile der DSGVO werden missachtet. 17 Prozent verpflichten nicht zweckgebundene Daten wie Name oder Anrede bei der Newsletter-Registrierung. Ähnlich viele klären Abonnenten nicht darüber auf, ob und welche personenbezogenen Daten gesammelt werden. "Viele Händler befinden sich rechtlich auf sehr dünnem Eis und sind sich der Tragweite der neuen Datenschutz-Grundverordnung anscheinend nicht bewusst", so Schwarz.

Fehler bei Kundenansprache

Die automatisierte Kundenansprache ist ebenfalls ein Thema. Zwar schaffen 73 Prozent durch obligatorische Geburtstags-E-Mails oder saisonabhängige Angebote Touchpoints mit den Empfängern, jedoch scheitert es oft schon an den Basics: Rund 30 Prozent der Händler heißen Neu-Abonnenten nicht willkommen und melden sich erst wieder anlässlich des nächsten regulären Newsletters. Herzliche Begrüßungen bleiben, außer bei drei Prozent der Händler, auf der Strecke. Fraglich ist auch, wieso 23 Prozent der Unternehmen bei der Anmeldung Daten sammeln, diese aber nicht für die Personalisierung des Newsletters verwenden.



Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com






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