Firmen in Afrika: Eigeninitiative schlägt Know-how


Lüneburg (25.09.2017) -

Michael Frese:
"Proaktive Denkmuster sind wichtig"
(Foto: leuphana.de, Eller)

Ein psychologisches Eigeninitiative-Training von Kleinunternehmern in Westafrika hat gegenüber einem traditionellen Business-Training einen höheren Wirkungsgrad. Zu diesem Schluss kommen Forscher im Rahmen einer international erstellten und in "Science" veröffentlichten Studie unter Beteiligung von Experten der Leuphana Universität Lüneburg https://leuphana.de .

Beobachtung über zwei Jahre

Die Fachleute hatten zusammen mit ihren Ko-Autoren von der Weltbank ein Feldexperiment mit 1.500 Kleinunternehmern in Togo realisiert. Ziel der Untersuchung war der Vergleich der Wirkung eines traditionellen Business-Trainings für Unternehmer mit jener eines Eigeninitiative-Trainings und mit einer Kontrollgruppe, die kein Training erhielt.

Die Wissenschaftler konnten in der über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführten Studie zeigen, dass die Teilnehmer des Eigeninitiative-Trainings einen um 30 Prozent höheren Gewinn verzeichneten als die Unternehmer in der Kontrollgruppe. Mit dem traditionellen Business-Training lag der Gewinnanstieg bei nur elf Prozent.

Ansatz spart langfristig Kosten

Forscher Michael Frese: "Das Training zielt darauf ab, wichtige proaktive Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln, unter anderem Eigenantrieb, Innovation, Erkennen und Ausnutzen neuer Geschäftsmöglichkeiten sowie die Überwindung von Hindernissen." Frese zufolge ist das Eigeninitiative-Training zudem kosteneffektiver. Zwar kosteten beide Trainings pro Teilnehmer 750 Dollar, der psychologische Ansatz zahlte sich aber aufgrund des Anstiegs der Monatsgewinne der Teilnehmer nach dem Training schon innerhalb eines Jahres aus.



Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com



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