Europa führt bei Frauen in Banken-Vorständen


Washington (04.07.2019) -

Geschäftsfrau:
Europa hat beste Quote
(Foto: pixabay.com, ernestoeslava)

Europa ist Spitzenreiter bei Frauen im Vorstand von Banken und Unternehmen im Finanzsektor. Die USA und Asien schwächeln im Vergleich. Jedoch gibt es bei Frauen in Führungspositionen allgemein auch in Europa noch Verbesserungsbedarf, ergibt eine Studie der Forschungsgruppe Corporate Women Directors International (CWDI) http://globewomen.org . "Diese Zahlen sind nicht gut genug. Bei dem momentanen Tempo werden Frauen in großen Finanzunternehmen bis zum Jahr 2036 nicht mit Männern gleichgestellt sein", meint CWDI-Vorsitzende Irene Natividad.

Immer mehr Frauen im Vorstand

Für die Studie wurde die Fortune Global 500-Liste untersucht, die die 500 weltweit umsatzstärksten Unternehmen enthält. Die Forscher analysierten, wie viele Frauen im Vorstand der 104 größten Banken und Finanzunternehmen auf dieser Liste sitzen. Insgesamt ist ein Viertel der Vorstandspositionen in diesen Firmen weltweit von Frauen besetzt. Im Vergleich zum Jahr 2005, als noch etwa zehn Prozent der Vorstandsmitglieder Frauen waren, hat sich diese Zahl damit mehr als verdoppelt. Nur neun der untersuchten Unternehmen hatten komplett männliche Vorstände.

Europa liegt beim Anteil von Frauen im Vorstand mit mehr als einem Drittel auf dem ersten Platz. Die USA liegen mit 28,9 Prozent dahinter, weit abgeschlagen ist Asien mit nur zwölf Prozent. Laut Natividad zeigt sich an Europa die Wichtigkeit von Frauenquoten. Vor allem in Frankreich sind Frauen in Vorständen stark repräsentiert, sechs große Finanzunternehmen haben dort einen Vorstand, der zur Hälfte weiblich ist.

Zu wenig weibliche leitende Angestellte

Natividad zufolge ist die Anzahl von Frauen in Führungspositionen von Finanzunternehmen weltweit noch immer zu niedrig. So haben nur fünf der untersuchten Unternehmen weibliche Vorsitzende oder Geschäftsführerinnen. Der Anteil von Frauen als leitende Angestellte liegt nur bei 14,8 Prozent weltweit. Banken würden laut Natividad talentierte Mitarbeiterinnen ignorieren. Das sei vor allem in den USA unverständlich, weil dort Frauen mehr Diplome im Wirtschaftsbereich hätten als Männer. Auch Asien müsse endlich für mehr Diversität in Vorständen sorgen.



Georg Haas,
haas@pressetext.com






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