Erster US-Offshore-Windpark gut für Tourismus


Kingston (08.05.2019) -

Turbinen vor der Insel:
Diese können Touristen anlocken
(Foto: dwwind.com)

Der US-Offshore-Windpark Block Island des Betreibers https://dwwind.com war offenbar gut für den Tourismus auf der Insel selbst. Das suggeriert eine Analyse von Airbnb-Daten, die Forscher der University of Rhode Island (URI) https://uri.edu durchgeführt haben. Offen bleibt allerdings, ob dies nur kurzfristiges Interesse an der Attraktion der ersten Offshore-Anlage der USA war oder ob sich auch langfristige Vorteile - etwa durch den Einfluss auf den Fischbestand - ergeben.

Hässlicher Besuchermagnet

Offshore-Windparks gelten vielen Menschen als hässlich. Nicht zuletzt deshalb befürchten Küstenstädte oft, dass eine Anlage in der Nähe negative Auswirkungen auf den Tourismus hat. "Das ist ein gängiges Argument für Widerstand gegen die Ansiedlung von Offshore-Anlagen", sagt Corey Lang, Professor für Umweltökonomie an der URI. Doch empirische Daten dazu fehlen weitgehend. Daher hat Lang mit einem Doktoranden Airbnb-Daten zu Auslastung, Einnahmen und Reservierungen aus rund zwei Jahren vor und einem Jahr nach dem Bau des Windparks Block Island analysiert.

Dabei hat das Team Block Island mit anderen beliebten Sommerfrische-Destinationen in der Nähe verglichen. Das Ergebnis: Im Juli und August nach der Errichtung des Windparks war auf Block Island die Auslastung im Schnitt um 19 Prozent höher als in Narragansett, Westerly und Nantucket. Die monatlichen Einnahmen lagen um 3.490 Dollar über jenen der Vergleichsorte. "Wir haben verschiedene Indikatoren für das Tourismusgeschäft und sie schienen anzuzeigen, dass das Interesse an Besuchen auf Block Island im Jahr nach dem Bau des Windparks gestiegen ist", meint daher Lang.

Neugier oder nur Fischfang

Zwar zeigt die Studie nicht klar, ob die gestiegenen Buchungen wirklich an der Windkraftanlage lagen. Allerdings geht Lang davon aus, dass diese eine Art Attraktion darstellt, da Besucher neugierig auf erneuerbare Energien und den ersten Offshore-Windpark der USA seien. "Der langfristige Trend könnte ganz anders aussehen", räumt er daher ein. Sollte wirklich die Neugier treibende Kraft hinter den gestiegenen Buchungen gewesen sein, dürfte sich die Nachfrage auf Block Island wieder normalisieren - und künftige Anlagen an anderen Standorten würden in dieser Hinsicht wohl nicht mehr so stark punkten.

Grundsätzlich sei es den Forschern zufolge denkbar, dass Offshore-Anlagen auch längerfristig positive Auswirkungen haben. Das könnte beispielsweise eintreten, sollte sich die verbreitete Annahme, dass in der Nähe der Turbinen erfolgreicheres Fischen möglich ist, als richtig erweisen. "Es ist schwer, aus unseren Ergebnissen für andere Standorte zu extrapolieren", betont Lang. Doch würden diese die Befürchtungen, dass Windparks große Nachteile bringen, abschwächen.


pressetext.redaktion,
Thomas Pichler



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