Englands Risiko für Rezession so hoch wie nie


London (17.07.2019) -

Union Jack:
Englands Wirtschaft bröckelt
(Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)

Großbritannien sieht sich seit der Finanzkrise 2007 dem größten Risiko einer Rezession ausgesetzt. Verantwortlich dafür ist neben dem globalen wirtschaftlichen Abwärtstrend vor allem die anhaltende Unsicherheit rund um den Brexit. Zu dem Ergebnis kommt die Resolution Foundation http://resolutionfoundation.org . Der Londoner Thinktank fordert die Politik daher zu "dringenden Maßnahmen" auf, um das Land vor massenhaften Jobverlusten zu schützen.

Anders als bisherige Krisen

"Großbritannien erlebt technische Rezessionen, in denen die Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen zurückgeht, im Durchschnitt einmal pro Jahrzehnt", zitiert "CNBC News" aus der aktuellen Analyse der Resolution Foundation. Im Unterschied zu bisherigen Konjunkturrückgängen könnte es das nächste Mal allerdings wesentlich schwieriger werden, weitreichende Schäden für die heimische Wirtschaft abzuwenden. Als Gründe hierfür nennt die unabhängige Denkfabrik vor allem die Unsicherheit in Bezug auf die weitere politische Führung im Land und deren Vorgehen beim EU-Austritt.

"Die letzten fünf Rezessionen haben einen wirtschaftlichen Impact produziert, der jedem Privathaushalt rund 2.500 Pfund an Verlust eingebracht hat und die Arbeitslosigkeit um eine Mio. nach oben schnellen ließ", heißt es. Bei der Krise 2007 habe die Bank of England http://bankofengland.co.uk aber schon das meiste Pulver verschossen, um weitere Abschwünge zu verhindern. "Bei der nächsten Krise, die womöglich schon unmittelbar bevorsteht, werden die Verantwortungsträger klarerweise nicht mehr so viel Spielraum haben, um das Schlimmste zu verhindern", so James Smith, Forschungsleiter bei der Resolution Foundation.

Besorgniserregende Anzeichen

Den Experten nach gibt es bereits jetzt mehrere besorgniserregende Anzeichen für einen Einbruch der britischen Wirtschaft. So hätten beispielsweise heimische Hersteller im Juni ihr schlechtestes Monatsergebnis seit mehr als sechs Jahren verbucht. Auch die Kreditnahme auf Konsumentenseite habe seit Juni die geringsten Zuwächse seit 2014 erreicht. Sogar die Bank of England hat sich vom Negativtrend bereits anstecken lassen und ihrerseits die eigene Prognose für ein Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal auf null heruntergeschraubt.




Markus Steiner,
steiner@pressetext.com






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