Bahnindustrie kämpft mit Umsatzrückgängen


Berlin (15.10.2013) -

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Umsatzminus in der Bahnindustrie
(Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)

Die deutsche Bahnindustrie verzeichnet im ersten Halbjahr zwar ein deutliches Auftragsplus, die Umsätze sind jedoch gefallen. 17 Prozent macht das Minus im Bereich der Erlöse aus, da die Aufträge im Bereich der Infrastrukturausrüstungen laut Branchenverband VDB https://bahnindustrie.info hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. "Das Geschäft in diesem Segment stagniert auf ganzer Linie", so VDB-Präsident Michael Clausecker. Die Bestellungen sind um rund sieben Prozent auf 1,3 Mrd. Euro gesunken.

600 Mio. Euro Investitionen nötig

Ein weiterer kritischer Punkt ist laut VDB-Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner die Unterfinanzierung der Schieneninfrastruktur in Deutschland durch den Staat. "Der anhaltende Investitionsstau hat inzwischen bedrohliche Ausmaße angenommen", sagt er. Vom Rückgang der Bestellungen sind auch andere Unternehmen in der Branche betroffen, wie Siemens, Alstom und Bombardier.

Der VDB fordert von der Regierung daher ein Sonderinvestitionsprogramm für elektronische Stellwerke. Jährlich sollten 600 Mio. Euro investiert werden, um die Zahl an überalterten Stellwerken in Deutschland zu sanieren. Denn laut Pörner leidet das Geschäft mit Stellwerken und den dazugehörigen Außenkomponenten wie Signalen oder Bahnübergängen besonders - und somit auch die Zulieferer-Bilanzen.

Großprojekte für Züge und Lokomotiven

Zwei Großprojekte für Züge und Lokomotiven haben dazu beigetragen, dass die Bahnindustrie in Deutschland jedoch einen Auftragsrekord aufstellen konnte. Hierbei handelt es sich um einen Rahmenvertrag der Deutschen Bahn https://www.deutsche-bahn.de , bei der 450 Lokomotiven bestellt wurden und um das Thameslink-Projekt in Großbritannien. Die Bahnindustrie kann dadurch im ersten Halbjahr Aufträge in der Höhe von 8,7 Mrd. Euro verzeichnen.


pressetext.redaktion,
Marie-Thérèse Fleischer

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