Trotz Einsparungen: Rheinmetall schießt weiter rot


Düsseldorf (08.11.2013) -

Zentrale:
Unternehmen zeigt sich trotzdem zuversichtlich
(Foto: rheinmetall.de)

Der deutsche Automobilzulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall https://rheinmetall.de kommt trotz seines umfassenden Sparprogramms nicht aus den roten Zahlen heraus. Unter dem Strich muss das in Düsseldorf ansässige Unternehmen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 47 Mio. Euro ausweisen. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor hatte das Management noch einen Überschuss von 93 Mio. Euro verbucht.

Zuversicht durch Neuaufträge

Obwohl die Geschäfte in der Autozulieferersparte Gewinne abgeworfen haben, konnten sie die Verluste im Militärgeschäft nicht vollständig wettmachen. Auf der operativen Seite hat der MDax-Konzern ein ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) vorzuweisen. Doch auch hier zeigt sich die verschlechterte Entwicklung zum Vorjahr, als an gleicher Stelle in der Bilanz noch ein Plus von 170 Mio. Euro stand. Die Börsianer reagieren verschnupft.

Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:51 Uhr) notiert das Rheinmetall-Papier mit einem Minus von 6,24 Prozent bei 42,76 Euro. Nichtsdestotrotz hält das Management an den im Sommer dieses Jahres bekannt gegebenen Jahreszielen fest. Es sei eine Stabilisierung in den vergangenen drei Monaten festzustellen gewesen. Auch sorge die Autozulieferersparte mit Zuwächsen für Zuversicht. In den Auftragsbüchern stehen Order über rund 6,7 Mrd. Euro.

Automobilgeschäft läuft besser

Doch auch wenn die Düsseldorfer nicht zuletzt dank der Auftragslage auf einen Endspurt im vierten Quartal hoffen, passt sich das Unternehmen an die verschobenen Kräfteverhältnisse an. Die Rüstungssparte dürfte beim operativen Ergebnis von den Kosten des Sparprogramms nur noch das untere Ende der Spanne von 60 bis 70 Mio. Euro erreichen. Das Autogeschäft ist von besserer Performance gesegnet. Hier soll der Gewinn von 140 auf 150 Mio. Euro steigen.

Rheinmetall will vor Restrukturierungsmaßnahmen ein EBIT in der Größenordnung von 180 bis 200 Mio. Euro erreichen. Die Restrukturierungsaufwendungen dürften den Vorhersagen zufolge 75 bis 85 Mio. Euro verschlingen. Der Jahresumsatz soll zwischen 4,7 und 4,8 Mrd. Euro liegen. Nach neun Monaten standen 3,1 Mrd. Euro in den Büchern und damit rund sechs Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Das schwache Militärgeschäft bleibt ein Problem.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

Advertising