Starker Außenhandel schafft deutsches Jobwunder


Nürnberg (04.07.2017) -

Arbeitnehmer in Deutschland profitieren vom Außenhandel. Durch die zunehmenden Handelsverflechtungen mit China und Osteuropa konnte der Rückgang der Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe gebremst werden. Zudem wirkt sich das positiv auf die Löhne in exportierenden Branchen aus, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) https://iab.de in seiner neuen Studie https://bit.ly/2tl4LIN feststellt.

Nicht alle profitieren

Die Experten schränken aber ein: Nicht alle wären zum Zug gekommen. "Deutschland profitiert in vielen Bereichen erheblich vom Außenhandel", schreiben Wolfgang Dauth, Sebastian Findeisen und Jens Südekum. Im Vergleich zu anderen Ländern - insbesondere den USA - seien die Beschäftigungswirkungen hierzulande vorteilhafter. Die Globalisierung habe vielen Beschäftigten im deutschen Industriesektor höhere Löhne gebracht. Allerdings gebe es auch andere, die durch die Globalisierung Nachteile erlitten hätten.

"Während Exportchancen in einigen Branchen zu besseren Verdienstmöglichkeiten geführt haben, führte die Importkonkurrenz dazu, dass manche Beschäftigte ihre Jobs verloren haben. Ein Teil von ihnen musste nach einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit in den Dienstleistungssektor wechseln", so Dauth, Findeisen und Südekum. Die Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe sei seit langem rückläufig. Besonders stark ging sie jedoch in jenen Branchen zurück, die sich einer wachsenden Konkurrenz durch Importe gegenübersehen.

Weiterbildung wichtig

Die Arbeitslosenversicherung bietet laut dem IAB ein wichtiges Auffangnetz. Mehr Qualifikation könnte helfen, dass der Wechsel in eine andere Branche oder in den Dienstleistungssektor auch in eine adäquate Beschäftigung führt. Zu beachten sei, dass die Gewinner und Verlierer der Globalisierung nicht einheitlich über das ganze Land verteilt sind. Wirtschaftszweige seien oftmals in einzelnen Regionen konzentriert. So habe beispielsweise der Rückgang der Schuhindustrie die gesamte Region Südwestpfalz in eine Schieflage gebracht.

Wenn eine ganze Region aufgrund ihrer Spezialisierung unter der zunehmenden Importkonkurrenz leidet, so die IAB-forscher, werde es auch für den Einzelnen schwieriger, nach einer Kündigung wieder einen neuen Job zu finden. Hier empfehle sich ein verstärkter Einsatz von gezielten Qualifikationsmaßnahmen und von Mobilitätshilfen. Damit könnten die Betroffenen dabei unterstützt werden, möglichst schnell wieder einen neuen Job in einer anderen Branche oder einer anderen Region zu finden.


Florian Fügemann
fuegemann@pressetext.com



Advertising