Ramsch-Rubel: Toyota schließt Werk in Russland


Tokio/Wladiwostok (18.08.2015) -

Geländewagen:
Toyota schaltet einen Gang zurück
(Foto: toyota.com)

Der japanische Automobilhersteller Toyota https://toyota.com zieht aufgrund des schwächelnden Absatzes in Russland die Reißleine und will ab sofort keine Fahrzeuge mehr in Wladiwostok herstellen. Wie der Konzern heute, Dienstag, bekannt gegeben hat, würden die bis dahin dort zusammen mit der japanischen Handelsfirma Mitsui und dem russischen Autobauer Sollers monatlich rund 1.030 produzierten Prado-Geländewagen künftig aus dem japanischen Werk in Tahara exportiert.

Festhalten an Sankt Petersburg

Toyota macht es Opel nach und zeigt Russland die kalte Schulter. Der seit der Krim-Annexion und den gegen Russland eingeleiteten Sanktionen abgewertete Rubel macht den Japanern das Leben schwer. Hinzu kommt die aufgrund des eingebrochenen Konsums signifikante Absatzkrise. Entsprechend haben sich die Autoverkäufe im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012/13 nahezu halbiert. Dennoch kehrt Toyota Russland nicht gänzlich den Rücken.

Toyota betreibt in Russland noch ein Werk in Sankt Petersburg. An diesem Standort soll die Produktion bis Ende 2015 sogar auf 100.000 Fahrzeuge jährlich verdoppelt werden. "Es wird Wellen auf dem russischen Markt geben, aber Toyota will den Absatz anziehen und nicht senken", sagt eine Toyota-Sprecherin. Im März hatte Opel-Mutter GM mitgeteilt, dass die einzige Fabrik in Russland geschlossen wird. Weitere Hersteller dürften diesem Beispiel folgen.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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