Bei Krise hilft neuer CEO von außerhalb eher


Columbia (07.04.2015) -

Unbeschriebenes Blatt:
Neuer CEO muss passen
(Foto: Jorma Bork, pixelio.de)

Wenn Unternehmen mit schlechter Entwicklung einen neuen CEO bestellen müssen, macht sich ein externer Kandidat meist besser. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Nachbesetzungen in Firmen der Standard & Poor's 500 über 60 Jahre analysiert hat. Deutlich gängiger ist demnach die Beförderung eigener Mitarbeiter auf den Chefposten. Das bewährt sich jedoch eher bei stabiler Entwicklung. Intern bestellte CEOs tendieren in der Folge eher zu großen, strategischen Akquisen. Eine neue Führung von außerhalb dagegen bedeutet mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Das externe Bestellungen für kriselnde Firmen von Vorteil sind, mag den Studienautoren nach einfache Gründe haben. "Wenn ein Unternehmen in der Mittelmäßigkeit festsitzt oder schlecht performt und die Einstellung eines externen CEOs bekannt gibt, könnte das ein Signal sein, dass der Aufsichtsrat es mit dem Lösen von Problemen ernst meint", erklärt Stephen Ferris, Leiter des Financial Research Institute an der University of Missouri https://missouri.edu . Zwar sei nicht abzusehen, ob sich die neue Führung wirklich bewährt. Allerdings könnten Investoren etwas mehr Zuversicht gewinnen, dass das Unternehmen als Teil ihres Portfolios Sinn macht.

Interne Stabilität

"Es braucht ein gewisses Maß an Ehrlichkeit und Demut zuzugeben, dass man intern niemanden hat, dem man die Führung des Unternehmens zutraut", meint Ferris. Damit mag zusammenhängen, dass bei über 2.500 erfassten Nachbesetzungen in den Jahren 1951 bis 2010 ganze 78 Prozent der neuen CEOs unternehmensintern befördert wurden. Freilich ist das in vielen Fällen eine gute Entscheidung, denn es kann als Signal dienen, dass ein bewährter Kurs fortgeführt wird. "Wenn eine Firma gut läuft, genügt ein interner Prozess häufig, um jene Personen zu finden, fördern und befördern, die das Unternehmen führen und weiter Wert schöpfen können", erklärt Ferris.

Intern bestellte CEOs setzen im Rahmen ihrer Tätigkeit zwar insgesamt seltener auf Firmenzusammenschlüsse. Doch strategische Übernahmen fallen im Schnitt viel größer aus und werden dann eher mit Aktien als bar finanziert. Externe Nachbesetzungen dagegen geben mehr für Forschung und Entwicklung aus, was Innovationswillen signalisiert. Das passt in das Bild, das von außen kommende Neu-CEOs oft den für kriselnde Unternehmen dringend nötigen Wandel bringen sollen.


pressetext.redaktion,
Thomas Pichler



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