Wollte kein Alkohol bringen: Stewardess suspendiert


College Park/Atlanta/Detroit (07.09.2015) -

ExpressJet-Flieger:
Unternehmen im Dilemma
(Foto: expressjet.com)

Die US-Regional-Airline ExpressJet https://expressjet.com sieht sich nach der Suspendierung einer Flugbegleiterin mit Rassismusvorwürfen konfrontiert. Einem CNN-Bericht nach hatte sich die 40-jährige Charee Stanley auf einem Flug geweigert, einem Passagier Alkohol zu servieren. Begründung: Die Praxis verstoße gegen ihre religiösen Überzeugungen als gläubige Muslima. Die ehemalige Angestellte klagt nun auf sofortigen Wiedereinstieg bei der Equal Employment Opportunity Commission in Detroit.

Längst kein Einzelfall

Stanley, die bis zu ihrer Suspendierung drei Jahre lang für ExpressJet tätig war, konvertierte vor zwei Jahren zum Islam und hatte mit ihren Kollegen eine Übereinkunft geschlossen, keinen Alkohol an Fluggäste ausschenken zu müssen. Nichtsdestotrotz ermahnte die Fluggesellschaft ihre Mitarbeiterin, nachdem bereits Anfang August eine andere Angestellte islamischen Glaubens auf das Tragen ihres Kopftuches während der Arbeit nicht verzichten wollte.

"Worum es in diesem Fall geht, ist, dass niemand zwischen seiner Karriere und der eigenen Religion wählen sollte. Es obliegt jedem Arbeitnehmer, sein Umfeld so zu gestalten, dass er seine Religion frei ausüben kann", lässt sich Lena Masri, Anwältin beim Council of American Islamic Relations Michigan https://cairmichigan.org , in dem Bericht zitieren. Am 25. August hatte ExpressJet Stanley einen Brief geschickt, wonach das Unternehmen sein Entgegenkommen in Bezug auf die Religion widerruft. Binnen eines Jahres könnte ihr Vertrag aufgelöst werden.

Gleichbehandlung aller

"Ich denke nicht, dass ich zwischen der angemessenen Ausübung meiner Religion und dem Verdienst meines Lebensunterhalts zu wählen haben sollte. Ich sollte nicht wählen müssen, weil beides wichtig ist", argumentiert Stanley. ExpressJet will den gegenständlichen Fall indes nicht kommentieren und verweist in einem Statement lediglich darauf, dass man die Werte aller Team-Mitglieder akzeptiere und jedem Mitarbeiter die gleichen Möglichkeiten einräume.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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