Salzgitter setzt 1.500 Mitarbeiter vor die Tür


Salzgitter (14.08.2013) -

Ofen:
Salzgitter baut über 1.500 Stellen ab
(Foto: salzgitter-ag.com)

Der deutsche Stahlkonzern Salzgitter https://salzgitter-ag.com will über 1.500 Stellen streichen. Bis wann bleibt zunächst unklar. Der Stellenabbau umfasst etwa sechs Prozent der Belegschaft, die bis Ende Juni noch 25.272 Mitarbeiter gezählt hat. Entlassungen in der Stahlindustrie haben sich in den vergangenen Jahren gehäuft.

Überkapazitäten in Europa

Salzgitter muss sparen und spricht von Personalreduzierungen oberhalb von 1.500 Stellen. "Salzgitter macht das, was andere Stahlunternehmen in der Krise auch machen. Entlassungen sind überfällig gewesen", so Hermann Reith, Analyst bei der BHF-Bank https:/bhf-bank.com , gegenüber pressetext: An der Börse kommt die Nachricht gut an: Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:45 Uhr) notiert das Papier mit 2,68 Prozent im Plus bei 29,69 Euro.

Salzgitter reagiert mit den Entlassungen auf den derzeit überladenen Stahlmarkt in Europa. Das Angebot an Stahl ist seit Jahren deutlich höher als die Nachfrage. Laut Reith hat der europäische Stahlmarkt zuletzt 210 Mio. Tonnen produziert, benötigt würden aber nur 140 Mio. Tonnen. Eine enorme Nachfrage, wie sie zuletzt in den Jahren 2005 bis 2007 vorhanden war, sieht der Analyst in Zukunft nicht mehr. Ein Angebotsüberschuss gibt es derzeit auf vielen Märkten. Auch in China wird zu viel produziert. Die Überkapazitäten seien riesig. Nur 720 Mio. Tonnen von 1.03 Mrd. Tonnen würden gebraucht.

IG-Metall fordert "strategischen Weitblick"

Trotz der geringen Nachfrage am Stahlmarkt fordert die IG-Metall https://igmetall.de betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen. "Strategischen Weitblick" seitens der Branche und nicht "kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen" sind laut IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban gefragt. "Der in Kürze abzuschließende Zukunftsvertrag muss den Rahmen einer nachhaltigen Zukunftsstrategie festlegen." Neben Salzgitter baut auch ThyssenKrupp Stellen ab: Bis 2014 sollen 2.000 Mitarbeiter den Konzern verlassen.


pressetext.redaktion,
Michael Krause

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