Russisches Silicon Valley plagt Polit-Hickhack


Moskau (22.05.2013) -

Moskau:
Korruption bereitet Probleme
(Foto: pixelio.de/Harry Hautumm)

Das noch junge und als russisches Pendant zu Silicon Valley bekannte Innovationszentrum Skolkowo https://sk.ru muss sich mit Korruptionsvorwürfen herumschlagen. Konkret geht es um drei Fälle, die dem Konsortium bzw. den nahestehenden Personen angelastet werden. Der dadurch entstehende wirtschaftliche Schaden ist derzeit schwer abzuschätzen. Untenehmen wie Microsoft, Nokia, Siemens oder Intel, die Millionensummen zu investieren planen, geben sich allerdings bereits beunruhigt, heißt es aus gut informierten Kreisen.

Innenpolitische Flügelkämpfe

Die Ermittler haben sich auf Wladislav Surkow eingeschossen, der bis vor kurzem strategischer Koordinator des Gesamtvorhabens war. Surkow sieht in den Ermittlungen rund um seine Person jedoch nicht ein Vorgehen gegen Korruption und Vetternwirtschaft als vielmehr politisch motivierte Intrigen. Moskau ist derzeit geprägt von innenpolitischen Flügelkämpfen zwischen liberalen Ministern, die sich am ehemaligen Präsidenten und jetzigen Premier Dmitri Medwedew orientieren und konservativen Hardlinern.

Auch gegen Ilya Ponomarew - Parlamentarier und Berater bei Skolkowo bis Dezember 2011, als er sich der Opposition anschloss - ist ins Visier der Ermittler geraten. Derzeit wird die Aufhebung seiner Immunität geprüft. "Es geht nicht um meinen konkreten Fall, sondern um eine breite Attacke gegen die liberalen Kräfte in der Regierung", erläutert er.

Bislang 1,6 Mrd. Dollar investiert

Skolkowo gilt als sichtbarstes Projekt der Präsidentschaft von Medwedew. Das Forschungs- und Industriezentrum 20 Kilometer westlich von Moskau hat er 2009 ins Leben gerufen. Bislang wurden 1,6 Mrd. Dollar investiert und 13.000 neue Jobs geschaffen. Ein Drittel der dortigen Start-ups sind bereits profitabel. Bis Jahresende sollen insgesamt 1.000 von ihnen dort beheimatet sein. Zudem planen bereits etablierte Unternehmen in Skolkowo F&E-Einheiten auf die Beine zu stellen.


pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl

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