Niedrigzinsen: Firmen und Private leihen sich mehr


Frankfurt (28.11.2016) -

EZB:
Währungshüter wollen Zinsen nicht erhöhen
(Foto: pixelio.de/Linda Karlsson)

Die historische Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) https://www.ecb.europa.eu zeigt erste Wirkungen bei Unternehmen in der EU. Wie die Währungshüter heute, Montag, in Frankfurt bekannt gegeben haben, vergaben die Finanzinstitute im Oktober dieses Jahres binnen Jahresfrist im Euro-Gebiet 2,1 Prozent mehr Darlehen an Unternehmen. Das ist der höchste Anstieg seit Mitte 2011.

M3 legt um 4,4 Prozent zu

Ein Blick auf zwei Monate zuvor zeigt den Anstieg, denn im September hatte das Plus bei 2,0 Prozent gelegen. Die Privathaushalte erhielten von den Geldhäusern im Oktober 1,8 Prozent mehr Kredite als ein Jahr zuvor. Die für die Eurozone wichtige Geldmenge M3 nahm um 4,4 Prozent zu. Experten hatten mit 5,0 Prozent gerechnet.

Die EZB hält die Leitzinsen auf einem historischen Tief und überflutet seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres das Bankensystem über den Kauf von Wertpapieren - insbesondere Staatsanleihen - mit Geld. In Summe umfasst das aufgelegte Programm der EZB 1,74 Bio. Euro. Es soll noch bis mindestens Ende März des kommenden Jahres greifen.

Fortsetzung der Politik erwartet

Die EZB will mit ihrer Niedrigzinspolitik unter anderem Banken zur stärkeren Vergabe von Krediten für Unternehmen und Privathaushalten bewegen. Ziel ist es letztlich, auf diesem Wege die Konjunktur in der Eurozone anzuschieben. Finanzbeobachter rechnen indes damit, dass die EZB am 8. Dezember auf ihrer Zinssitzung beschließen werden, die Ankäufe fortzuführen.



Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com



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