Megafusion: Deutsche Wohnen will sich GSW krallen


Wien/Berlin (20.08.2013) -

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Deutsche Wohnen hält sich Optionen offen
(Foto: deutsche-wohnen.com)

Das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen https://deutsche-wohnen.com will sich den Rivalen GSW Immobilien AG https://gsw.de einverleiben. Mit dem Zusammenschluss würden die Anbieter zur größten deutschen Immobiliengesellschaft aufsteigen.

Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen wollen den GSW-Aktionären ein Umtauschangebot für ihre Anteilsscheine anbieten. Deutsche Wohnen wird den Kauf mit einer Kapitalerhöhung finanzieren. Für 20 Aktien der GSW Immobilien AG bietet Deutsche Wohnen 51 eigene, neu auszugebende Scheine. Das Eigenkapital der GSW soll sich auf 1,75 Mrd. Euro belaufen. Zusammen besäßen die GSW und Deutsche Wohnen etwa 150.000 Wohnungen mit einem Gegenwert von 8,5 Mrd. Euro. Die meisten Wohnungen befinden sich in Berlin: 60.000 gehören hier der GSW, 48.000 der Deutsche Wohnen.

Aufstieg zum größten Markt-Player

Durch die Übernahme wird Deutsche Wohnen zum größten Wohnungsanbieter in Deutschland. Bisher rangiert der Konzern auf Platz drei, die GSW auf Platz fünf der größten Wohnungsvermieter. "Damit ist Deutsche Wohnen ein Dax-Kandidat", erklärt Immobilienexperte Dieter Thomaschowski https://thomaschowski.com im Gespräch mit pressetext. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:15 Uhr) notiert das Papier der Deutsche Wohnen (MDax) bei 13,67 Euro - ein Minus von etwa 3,5 Prozent im Vergleich zum Vortag. Der Kurs der GSW hingegen klettert um rund acht Prozent auf 34 Euro nach oben.

"Die Mieten werden in Berlin steigen", sagt Thomaschowski. Das liege aber nicht hauptsächlich am zu erwartenden Zusammenschluss. "Sie haben schon noch Mitbewerber. Von 1,7 bis 1,8 Mio. Wohnungen in Berlin gehören dem Immobilienanbieter etwa zehn Prozent." Die Stadtwerke in Jena würden dort beispielsweise 25 Prozent der Wohnungen besitzen. Dass sich das Bundeskartellamt in die Pläne der Deutsche Wohnen einmischt, kann sich Thomaschowski nicht vorstellen.

Mieten: "Da ändert sich nichts"

Laut Deutsche Wohnen würden nach dem Zusammenschluss etwa 100.000 Wohnungen im Portfolio liegen. Die Gewinne der Deutsche Wohnen sollen sich Medienberichten zufolge für das Gesamtjahr auf 110 Mio. Euro erhöhen. Zum Vergleich: 2012 lag der Gewinn bei 68,2 Mio Euro. Die Mieten sollen auch nach dem Zusammenschluss nicht außergewöhnlich steigen. "Da ändert sich nichts. Die Mietverträge behalten ihre Gültigkeit", versichert Manuela Damianakis, Pressesprecherin der Deutsche Wohnen, auf Nachfrage von pressetext.


pressetext.redaktion,
Michael Krause

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