Londoner Parlament: PwC half beim Steuersparen


London/Frankfurt am Main (06.02.2015) -

Britisches Pfund:
Fiskus entgehen Millionen
(Foto: pixelio.de/Andreas Hermsdorf)

Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PwC https://pwc.com hat ihren Kunden bei der Steuervermeidung geholfen - zumindest, wenn es nach britischen Parlamentariern geht. Während das Unternehmen jegliche Schuld von sich weist und den Bericht des Londoner Ausschusses dementiert, flammen die umstrittenen Steuerdeals mit EU-Ländern erneut auf.

"In industriellem Maßstab"

Die Vorwürfe klingen hart. So soll PwC Unternehmen "in industriellem Maßstab" zielgerichtet behilflich gewesen sein, Abgaben an staatliche Stellen zu vermeiden. Die Vorsitzende des Rechnungsausschusses, Margaret Hodge, nimmt indes kein Blatt vor den Mund. Die Ermittlungen in der Affäre um mögliche Steuerdeals zwischen EU-Ländern und internationalen Konzernen hätten gezeigt, dass PwC die Unternehmen in Sachen Steuervermeidung beriet.

Laut der Politikerin sollen die Konzerne und ihre Berater Unternehmenssteuern zu minimieren versucht haben. Hodge zufolge wurden in Ländern mit hohen Unternehmenssteuern Gewinne durch Überweisungen an Tochtergesellschaften im steuergünstigen Luxemburg reduziert. Kunden, die diese Tipps von PwC dankend angenommen haben sollten, waren dem britischen Untersuchungsausschuss nach Amazon, Ikea, Burberry, Accenture, Coca-Cola und Vodafone.

Steuerbehörden gefordert

Angesichts der Vorwürfe, die PwC verneint, hat der Ausschuss die britischen Steuerbehörden dazu aufgefordert, sich die Arbeit von Unternehmensberatungen genau anzusehen. Der Staat müsse sicherstellen, dass Steuern dort gezahlt werden, wo Firmen ihre Geschäfte machen. Ein neuer Verhaltenskodex für Unternehmensberater sei erforderlich. In der Anfang November 2014 bekannt gewordenen "Luxleaks"-Affäre wurden auch zwei PwC-Mitarbeiter belastet.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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