Krise treibt Briten in ungesunde Essgewohnheiten


London (05.11.2013) -

Donuts:
oft Süßigkeiten statt Obst und Gemüse
(Foto: pixelio.de/Lichtkunst.73)

Die seit dem Beginn der Wirtschaftskrise 2008 stagnierende britische Wirtschaft hat auch Auswirkungen auf die Ernährungsgewohnheiten der Menschen im Vereinigten Königreich. So versuchen immer mehr Inselbewohner bei den Ausgaben für Lebensmittel zu sparen und greifen daher zu billigeren und ungesunderen Produkten, wie das Institute for Fiscal Studies (IFS) https://www.ifs.org.uk ermittelt hat.

Gewandeltes Kaufverhalten

"Das ökonomische Umfeld hat zu ziemlich starken Änderungen im Käuferverhalten geführt", meint Martin O'Connell, IFS-Chefökonom und Co-Autor der Studie, die die Lebensmittelausgaben und Ernährungsqualität der britischen Bevölkerung unter die Lupe genommen hat. Die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs stagniert bereits seit dem Beginn der globalen Krise 2008. Seitdem stiegen die Preise von Waren schneller als die Löhne. Zusammen mit einer steigenden Arbeitslosigkeit sank das verfügbare Einkommen der Haushalte.

Zwischen 2007 und 2012 stiegen die Lebensmittelpreise um über zehn Prozent stärker an, als der gesamte Warenkorb. Im Vergleich dazu lag dieser relative Anstieg bei Lebensmitteln zum Warenkorb in den OECD Ländern nur etwa bei drei Prozent. Gerade Single-Eltern, Familien und Pensionisten tendieren in Großbritannien immer stärker dazu, bereits weiterverarbeitete Lebensmittel und weniger nahrhaftes Essen zu kaufen.

Ein Viertel der Erwachsenen fettleibig

Die Statistiker konnten insgesamt feststellen, dass der durchschnittliche Anteil an gesättigtem Fett und Zucker bei den Lebensmitteleinkäufen zugenommen hat. Der Anteil von frischen Früchten sowie Obst nahm im Gegenzug dazu aber ab. Ein anderer IFS-Bericht zeigt auf, dass die Engländer seit 1980 übergewichtiger geworden sind.

Der durchschnittliche britische Mann wiegt demnach um 8,6 Kilogramm mehr als noch vor 33 Jahren. Das Durchschnittsgewicht der Frauen kletterte im gleichen Zeitraum um 7,9 Kilogramm - und das, obwohl die Haushalte 2009 um 15 Prozent weniger Kalorien zu sich nahmen als 1980. In Großbritannien sind damit 25 Prozent aller Erwachsenen fettleibig und 70 Prozent übergewichtig.

O'Connell stellt dazu fest: "Freizeit und Arbeit werden immer bewegungsärmer. Ob aber das genug Erklärung für diese Entwicklungen darstellt, ist noch immer eine offene Frage." Und auch die Tatsache, dass der Anteil an Ausgaben für auswärtiges Essen, Snacks, Süßigkeiten und Soft Drinks in dieser Periode gestiegen ist, kann den durchschnittlichen Gewichtsanstieg nicht zur Gänze erklären.


pressetext.redaktion,
Christian Sec

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