Jobwunder am deutschen Arbeitsmarkt geht weiter


Nürnberg (24.03.2017) -

Daumen hoch:
immer mehr Menschen in Arbeit
(Foto: Tim Reckmann, pixelio.de)

In Deutschland erreicht die Beschäftigungsquote einen neuen Rekord. So wird die Zahl der Erwerbstätigen 2017 um rund 670.000 auf 44,26 Mio. steigen. Das geht aus der Arbeitsmarktprognose 2017 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) https://iab.de hervor, die heute, Freitag, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Arbeitslosigkeit sinkt weiterhin

Den IAB-Statistikern zufolge wird die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2017 voraussichtlich bei 2,53 Mio. Personen liegen. Das sind rund 160.000 weniger als im Jahresdurchschnitt 2016. Damit wird der IAB-Prognose zufolge der tiefste Stand nach 1990 erreicht. "Die gute Entwicklung kompensiert die zusätzlichen Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen", erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und Strukturanalysen".

Das IAB erwartet für 2017 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 Prozent. 2016 nahm das BIP um 1,9 Prozent zu. "Die aktuellen Konjunkturindikatoren zeichnen ein positives Bild", unterstreichen die Autoren der IAB-Prognose. Die im Vergleich zu 2016 geringere Wachstumsprognose beruhe zum guten Teil darauf, dass 2017 eine deutlich geringere Zahl von Arbeitstagen mit minus 0,3 Prozentpunkten beim BIP zu Buche schlage.

Sozialversicherungspflichtige Jobs

Ein großes Plus erwarten die Fachleute bei sozialversicherungspflichtigen Jobs. 2017 werden 32,26 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Auch das ist ein neuer Rekord und bedeutet gegenüber 2016 einen Zuwachs von 760.000 Personen. "Dabei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit der Wiedervereinigung. Insgesamt werden 2017 so viele Menschen wie nie zuvor einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen: 5,91 Mio. Personen mehr als im Jahr 2005", schreiben die IAB-Forscher in ihrer Auswertung.

Den höchsten Beschäftigungszuwachs erwarten die Arbeitsmarktforscher im Bereich "Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit" (plus 270.000). Einen Rückgang werde es voraussichtlich nur in der Finanzbranche geben (minus 20.000). Trotz des demografischen Wandels erreicht auch das Erwerbspersonenpotenzial mit 46,76 Mio. einen neuen Höchststand. Das entspricht einer Zunahme von 320.000 gegenüber dem Vorjahr.

Die Zuwanderung ist hier der dominierende Faktor, hinzu kommen die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren. "Das Erwerbspersonenpotenzial wächst damit 2017 nicht einmal halb so stark wie die Erwerbstätigkeit. Verfügbare Arbeitskräfte werden also knapper", verdeutlicht Weber. Daher würden Betriebe ihre Beschäftigten halten. Das Entlassungsrisiko sei auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken.



Florian Fügemann,
fuegemann@pressetext.com



Advertising