Gebot weiter zu niedrig: AbbVie verzweifelt an Shire


Hampshire/London (20.06.2014) -

Arzneimittel: AbbVie buhlt um Shire,
(Foto: pixelio.de, Andrea Damm)

Der US-amerikanische Pharmariese AbbVie https://abbvie.com kommt bei der Übernahme des britisch-irischen Konkurrenten Shire https://shire.com nicht weiter. Zuletzt hatten die Amerikaner 46,26 Pfund (57,84 Euro) je Aktie oder insgesamt 27,3 Mrd. Pfund (rund 34 Mio. Euro) für das Unternehmen geboten - ohne Erfolg.

Nächste Chance bis 18. Juli

Seit Mitte Mai beißt sich AbbVie die Zähne an Shire aus und hatte in dieser Zeit sein Angebot für den Rivalen gleich zwei Mal nachgebessert. Das britische Management hat sich nun erneut zu den Geboten geäußert. Eine Übernahme sei zu diesem Preis nicht möglich. Wegen der Gesetzeslage in Großbritannien musste AbbVie den Markt nun offiziell über seine Bemühungen informieren. Bis zum 18. Juli ist nun Zeit, den Briten eine neue Offerte schmackhaft zu machen.

Lassen die Amerikaner die Frist verstreichen, müssten sie gemäß den Übernahmeregeln ein halbes Jahr warten. Shire ist für AbbVie wegen seiner ertragsreichen Nischenprodukte mit Patentschutz ein passendes Akquisitionsziel. Das meiste Geld verdienen die Briten aktuell mit speziellen Medikamenten zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit- beziehungsweise Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Ob AbbVie ein neues Angebot vorlegen wird, bleibt offen.

Branche im Übernahmefieber

Der Fall AbbVie typisch für die in der Branche derzeit gehäuften Akquisitionsbemühungen. Das hat insbesondere mit auslaufenden Patenten, teuren Neuentwicklungen sowie einem immensen Konkurrenzdruck zu tun. Befeuert werden die Vorhaben vieler Unternehmen zudem durch die günstigen Finanzierungen wegen der niedrigen Zinssätze. Dass Übernahmen jedoch oft auch scheitern, zeigt nicht zuletzt das jüngste Beispiel Pfizer https://pfizer.com . AstraZeneca https://astrazeneca.com scheiterte trotz eines Gebotes von 117 Mrd. Dollar.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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