Garnele statt Scampi: Vapiano und Co unter Druck


Hamburg (28.09.2015) -

Scampis:
Restaurantketten betrügen Kunden
(Foto: pixelio.de, Dr. H. Hoppe)

"Bewusste Täuschung" wirft die Verbraucherzentrale Hamburg unter anderem den Restaurantketten Vapiano https://vapiano.de und Gosch vor. Kunden, die die angebotenen teuren Scampis bestellten, bekamen stattdessen die billigeren Garnelen serviert. Bei einer Stichprobe in fünf Hamburger Lokalen wurde den Testessern in allen Fällen die preisgünstigere Variante serviert, schreibt der NDR anhand von in Auftrag gegebenen Labortests.

Keine Einzelfälle

Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg https://verbraucherzentrale-hamburg.de findet klare Worte zu den aktuellen Tests: "Das geht nicht. Kunden bezahlen für das Gericht ja auch mit echtem Geld und können erwarten auch ein echtes Produkt zu erhalten." In den Testfällen waren es in drei Fällen Vertreter der Gattung Penaeus monodon, auch bekannt als Riesengarnelen. Zweimal war es die Gattung Litopenaeus vannamei, die unter anderem als White Shrimp angeboten wird.

Beim Scampi, zu deutsch Kaisergranat, handelt es sich um eine zur Familie der Hummer gehörende, ganz andere Tierart. Sie unterscheidet sich nicht nur im Aussehen und Geschmack, sondern auch im Preis. Wirklich überrascht hat das Testergebnis die Expertin aber nicht: "Wir haben derartige Täuschungen in der Vergangenheit häufiger erlebt, zum Beispiel auf Pizza", zitiert das "Handelsblatt" Schwartau. Bei allen Fiischsorten mit einem hohen Kilopreis komme es nicht selten vor, dass billigerer Zuchtfisch verwendet werde.

Transparenz nötig

Während Gosch https://gosch.de keine Stellungnahme abgegeben hat, räumte Vapiano Fehler ein und will nun auf der Speisekarte "Gamberetti" statt "Scampi" ausweisen. Von einem Fehler geht Verbraucherschützerin Schwartau aber nicht aus. "Ich gehe davon aus, dass hier bewusst getäuscht wurde. Denn Garnelen sind deutlich billiger als Scampi. Es ist gut, dass das Thema jetzt aufkommt, denn Fischereierzeugnisse müssen klar gekennzeichnet werden."


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



Advertising