Car2Car Communication Konsortium


Wien (14.04.2016) -

Kapsch ist seit Kurzem Mitglied des Car2Car Communication Konsortiums https://www.car-2-car.org , einem Zusammenschluss europäischer Automobilhersteller und Zulieferer, IT-Unternehmen und Forschungsinstitutionen. Das Konsortium verfolgt das Ziel, sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz des Straßenverkehrs durch eine neue Kommunikationstechnologie zu verbessern. Dafür sollen sowohl Technologien zur Kommunikation von Kraftfahrzeugen untereinander (V2V), als auch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastrukturlösungen (V2I) - in Kombination V2X - standardisiert und besser genutzt werden.

"Beim Thema V2X ist eine branchenübergreifende Zusammenarbeit essentiell", erklärt Mag. Georg Kapsch, CEO der Kapsch Group. "Die Einbindung von Fahrzeugen in eine Kommunikationsinfrastruktur ist die Basis für Lösungen, die nicht nur bessere Verkehrssteuerung ermöglichen, sondern auch die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und die Umwelt entlasten können. Die V2X-Technologie wird in Zukunft als eine der wesentlichen Elemente des automatisierten Fahrens gesehen. "

Kapsch Components, die Produktionsfirma der Kapsch Group, bringt in das Konsortium seine Expertise aus der Entwicklung spezieller Funkmodule, die gezielt für die vielseitigen Anforderungen und Formate der V2X-Technologie entworfen wurden, ein.

Autos, die "um die Ecke sehen"

Mehr Sicherheit auf der Straße ist eines der Hauptziele, die Kapsch mit V2X Automotive Lösungen verfolgt. Im Rahmen eines Testprojektes im Herbst 2015 in Schweden wurden Kapsch V2X Module dazu eingesetzt, Fahrzeuge an einer Kreuzung "um die Ecke sehen" zu lassen. Die von Kapsch eingesetzte Technologie basiert auf offenem, an die speziellen automotiven Kommunikationsanforderungen angepasstem WLAN, über das Fahrzeuge miteinander kommunizieren und Informationen mit ihrer Umgebung (z.B. Infrastruktur und Fußgänger) wie Position, Geschwindigkeit oder Richtung austauschen.

Diese Funktion übertrifft bisherige Sensoren wie Radar und Kameras im Fahrerassistenzsystem (Advanced Driver Assistance System - ADAS) und erweitert die 360 Grad Wahrnehmung über die Sichtweite hinaus. Im Falle einer Gefahr leitet das Fahrzeug automatisch die Bremsung ein, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dazu wurde das Kapsch V2X Modul in ein automatisches Notbremssystem (Autonomous Emergency Braking, AEB) integriert und in einem Testfahrzeug demonstriert. Die Technologie hat Zukunftspotenzial: Das US-amerikanische Verkehrsministerium rechnet beispielsweise mit einer Verringerung von Verkehrsunfällen von bis zu 80 Prozent, wenn V2X flächendeckend eingesetzt wird.

Ein Güterzug auf der Straße

Neben der Sicherheit bietet V2X aber auch Möglichkeiten zu einer effizienteren Nutzung von Transportmitteln und der Infrastruktur. Bei der sogenannten Platooning-Anwendung werden beispielsweise mehrere LKW miteinander über V2X gekoppelt. Nur der erste LKW in einer Kolonne ist durch den Fahrer aktiv gesteuert, die übrigen folgen in einigen Metern Abstand automatisiert. Die Fahrzeuge tauschen untereinander nicht nur Informationen zur Fahrzeugumgebung aus, sondern auch Brems-, Ausweich- oder Beschleunigungsmanöver werden vom ersten Fahrzeug an die folgenden weitergegeben.

"Vorteile des Platooning sind, neben erhöhter Sicherheit, auch bis zu 20 Prozent weniger Spritverbrauch - da die Folgefahrzeuge stets im Windschatten des anderen fahren - sowie komfortableres Reisen. Es ist vergleichbar mit einem Güterzug auf der Straße", erklärt Projektleiter Adam Tengblad von Kapsch TrafficCom.

Die Potenziale sind erkannt. Europäische Automobilhersteller haben bereits begonnen, sich in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission auf den aktiven Einsatz von Platooning einzustellen. Im Rahmen der Intertraffic Amsterdam 2016 wurden die Ergebnisse der europäischen Platooning Challenge präsentiert.

Kooperative und intelligente Transportsysteme

Die Europäische Kommission sammelt unter dem strategischen Begriff C-ITS (Cooperative Intelligent Transportation Systems) alle Technologien, die es Fahrzeugen erlauben, untereinander oder mit der Verkehrsinfrastruktur zu kommunizieren.

Dabei müssen Aspekte wie Sicherheit und Zuverlässigkeit berücksichtigt werden. Informationen, die von einem zum anderen Auto oder der Verkehrsinfrastruktur gesendet werden, müssen verlässlichen Standards genügen - sowohl was die Sicherheit der Daten als auch die Geschwindigkeit und Stabilität der Datenübertragung betrifft. Insbesondere dann, wenn diese Informationen direkt in Aktionen umgesetzt werden sollen - wie beispielsweise das Einleiten einer automatischen Bremsung. Die EU-weit gleichwertige Verlässlichkeit ist nur eine Herausforderung, welche gemeistert werden muss, bevor C-ITS in Europa zur Realität wird. Ein weiterer Aspekt ist der Datenschutz. C-ITS Daten sind oftmals auch persönliche Daten, deren Weitergabe gesetzlich geregelt werden muss.

Durch Expertise und spezifische Informationen unterstützt auch das Car2Car Communication Konsortium die Diskussion um den gesetzlichen Rahmen für C-ITS.

Kapsch zählt zu den erfolgreichsten Technologieunternehmen Österreichs mit globaler Bedeutung in den Zukunftsmärkten Intelligente Verkehrssysteme (IVS) und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Zur Kapsch Group zählen die drei Schlüsselgesellschaften Kapsch TrafficCom, Kapsch CarrierCom und Kapsch BusinessCom. Als Familienunternehmen mit Sitz in Wien, steht Kapsch seit 1892 für die konsequente Entwicklung und Implementierung neuer Technologien zum Nutzen seiner Kunden. Mit einer Vielfalt an innovativen Lösungen und Dienstleistungen leistet Kapsch einen wesentlichen Beitrag zur verantwortungsbewussten Gestaltung einer mobilen und vernetzten Welt. Die Unternehmen der Kapsch Group beschäftigen in ihren weltweiten Niederlassungen und Repräsentanzen mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Kapsch AG,
Dr. Ingrid Lawicka



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